Personalausfälle sehr herausfordernd

Krankheitsausfälle sorgen in Kitas in Karlsruhe für Chaos

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Ines Kunze
Ines Kunze
Leonie Allinger

In den Karlsruher Kindergärten sind aktuell viele Erzieher und Erzieherinnen krank. Teilweise kann nur noch ein Drittel von ihnen zur Arbeit kommen. Die Auswirkungen sind weitreichend. 

Eine Krankheitswelle fegt über Karlsruhe und die Kindergärten sind mittendrin. Von bis zu fünfzig Prozent Personalausfall spricht Ulrike Tiedtke von den katholischen Kindertageseinrichtungen Karlsruhe. Weihnachtsfeiern und Ausflüge seien kaum möglich, dazu kommen verkürzte Öffnungszeiten. Auch die Kindertagesstätte "Polyglott" der AWO in Karlsruhe spürt die zusätzliche Belastung.

Kita "Polyglott": Vier Betreuer für 35 Kinder 

Normalerweise beherbergt die Kita "Polyglott” in der Karlsruher Waldstadt vier Gruppen mit insgesamt 44 Kindern. Auf elf Kinder kommen dann im Regulärbetrieb drei Betreuer. Die Auswirkungen verschiedener Infektionserkrankungen haben bereits dazu geführt, dass sich an einem Montag vier Fachkräfte um 35 Kleinkinder kümmern mussten. Kitagruppen müssen in solchen Fällen zusammengelegt werden. Das bringt sowohl Betreuer als auch Kinder an ihre Belastungsgrenze.  

Betreuungszeiten müssen gekürzt werden 

Das alljährliche Adventscafé für die Eltern der Kinder in der Kita "Polyglott" muss dieses Jahr auch ausfallen.

"Wir haben einfach keine Zeit."

Zumindest das Weihnachtsgeschenkebasteln mit den Kleinen können sie, wenn auch eingeschränkt, anbieten. Zudem sieht sich die Kita gezwungen, ihre Öffnungszeiten zu reduzieren. Morgens öffnet "Polyglott" zurzeit eine halbe Stunde später. Gleichzeitig müssen die Eltern ihre Kinder nachmittags schon eine halbe Stunde früher als sonst abholen.  

Krankenwelle in Kitas hat auch Auswirkungen auf den KVV

Dass viele Kindergärten ihre Öffnungszeiten reduzieren müssen, zieht weite Kreise: Beim Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) etwa gebe es unter den Mitarbeitenden viele Eltern von kleinen Kindern, die deswegen zu Hause bleiben müssten, so Pressesprecher Nicolas Lutterbach. Dazu komme das eigene erkrankte Personal. Und schon fallen Bahnen aus: 

"Wir haben aktuell einen Wegfall von fünf Prozent der Bahnen. Ab zwei Prozent merkt der Kunde das." 

Lage könnte sich noch verschärfen 

Schon sei die Lage sehr angespannt, heißt es von vielen. Die Kindergärten rechnen aber eher damit, dass es noch kritischer wird: 

"Im Januar und Februar ist eher nochmals mit einer Erhöhung der Krankheitsausfälle zu rechnen. Die Auswirkungen auf die Wirtschaft werden in nächster Zeit massiv sein, wenn Eltern nicht mehr so arbeiten können wie das eigentlich erforderlich wäre." 

Anfälligkeit für Infekte gestiegen 

Rund zehn Millionen Deutsche leiden derzeit an einer akuten Atemwegserkrankung, so das Robert-Koch-Institut (RKI). Für Hausarzt Dr. Thomas Häussler aus Hambrücken (Landkreis Karlsruhe) steht fest: Die derzeitige Situation ist auf unser Verhalten während der letzten Jahre Pandemie zurückzuführen. "Über zwei Jahre haben wir oft Maske getragen, dadurch gab es nahezu keine Kontakte mit Infekten. Jetzt haben wir die Kontaktbeschränkungen aufgehoben und die Atemwegsinfekte kommen mit Wucht und Macht zurück," so der Hausarzt.  

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