In der Karlsruher Oststadt hat eine Frau eine ungewöhnliche Suchaktion gestartet. Ihre zahme Krähe mit dem Namen Cora ist verschwunden. Die Frau hatte die Krähe als Jungtier gefunden und sie dann großgezogen.
Karlsruhe: Krähe Cora wurde angegriffen
Seit gut einem Jahr lebt Krähe Cora bei Marion Strobel in der Karlsruher Oststadt. Jetzt ist die 15 Monate alte Cora verschwunden und wird verzweifelt von ihrer "Ersatzmama" gesucht. Cora wurde laut Marion Strobel vor einer Woche im Garten von anderen Krähen im Flug angegriffen und flüchtete daraufhin.
Krähe war nur wenige Wochen alt
Marion Strobel fand den Vogel im Juni 2022 als Jungtier. Vermutlich war sie nur wenige Wochen alt. Die Krähe konnte laut Strobel noch nicht fliegen und sei vom Futter noch von den Eltern abhängig gewesen. Sie sei orientierungslos auf der Straße unterwegs gewesen, als sie Strobel auffiel. Die 60-Jährige vermutet, dass das Jungtier von ihren Eltern aus dem Nest gestoßen wurde. Sie setzte die kleine Krähe aus der Gefahrenzone und ließ sie dort. Sie behielt das Jungtier erst mal im Auge.
Die kleine Krähe wurde aber nicht von ihren Eltern gefüttert. Als laut Strobl jemand die Krähe in einem Karton mit zum Einkaufen nehmen wollte, sei sie eingeschritten. Die 60-Jährige nahm das Jungtier mit und pflegte es. Eigentlich sei sie niemand, der einfach so Vogelkinder mit nach Hause nehme, sagt Strobel. Aber Cora habe dort schon den zweiten Tag gesessen und sei nicht gefüttert worden. Ihr Ziel sei gewesen, die Krähe wieder auszuwildern.
Marion Strobel brachte Krähe an Fundort zurück
Auch an dem ursprünglichen Fundort sei Marion Strobel mit Cora zurückgekehrt. Am zehnten Tag sei die Krähe dann auf einen Baum geflogen und dort über Nacht sitzen geblieben. Strobel selbst habe stundenlang unter dem Baum gesessen und gewartet. Schließlich sei Cora gegen eine Hauswand geflogen und abgestürzt. Strobel hat sie dann erneut mitgenommen. Die 60-Jährige erzählt, sie habe auch Kontakt zu Wildtierauffangstationen aufgenommen. Aber auch das scheiterte. Auch bei Tierärzten war Strobel nach eigenen Aussage.
Krähe Cora war schon einmal verschwunden
Seitdem lebt Cora bei der 60-Jährigen. Die Krähe kann auf den Balkon und kann von dort auch wegfliegen. Das Problem: sie wird immer mal wieder von anderen Krähen angegriffen und verjagt. Cora war schon einmal verschwunden. Marion Strobel startete eine Suchaktion – und war schließlich erfolgreich.
Ein Mann meldete sich bei ihr, der einen aufgehängten Zettel von Strobel gefunden hatte. Darauf wurde auf das Verschwinden von Cora aufmerksam gemacht mit der Bitte, sich zu melden, falls sie gesehen wird. Und das hat funktioniert: Denn die Krähe war bei einem Mann auf dem Balkon und wollte in dessen Wohnung. Dort holte Strobel sie dann ab.
Neue Suchaktion gestartet
Jetzt sucht Marion Strobel erneut nach Cora. Wieder setzt sie alle Hebel in Bewegung, um die Krähe zu finden. Erneut hat sie Suchzettel aufgehängt. Bisher aber ohne Erfolg.