Unterstützung per Smartphone

Hilfe für Senioren: Innovative App aus Ötigheim macht den Alltag leichter

Stand
Autor/in
Christina Kist

Ältere Menschen sind auch bei kleinen alltäglichen Dingen oft auf Unterstützung angewiesen. Die Hilfe-App eines Tüftlers aus Ötigheim (Kreis Rastatt) schafft Abhilfe.

Viele Senioren brauchen Hilfe im Alltag. Um möglichst einfach in Kontakt mit möglichen Helfern zu kommen, hat ein Ötigheimer die Hilver-App entwickelt - Hilver steht für Hilfevermittlung. Seit zwei Jahren ist sie im Einsatz, mittlerweile gibt es sie in 13 Kommunen. Die Kommunen übernehmen die Kosten dafür.

Seniorin nutzt Hilfe-App auf ihrem Smartphone
Karin Keller nutzt auf ihrem Smartphone die Hilver-App

Direkter Draht zu Helfern

Zu den Nutzerinnen der App gehört Karin Keller aus Ötigheim. Die 87-Jährige braucht Hilfe beim Wechseln einer Glühbirne und kann ihren Hilfewunsch ganz einfach über die App kommunizieren. Die Nachricht ploppt auch bei Christina Hanna auf. Sie hat sich als ehrenamtliche Helferin registrieren lassen und hat gerade Zeit. Telefonisch macht sie mit Karin Keller einen Termin aus. Für ihren Helferjob musste Christina Hanna ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen.

Ob es das Einkaufen ist oder eine kleine Reparatur. Es gibt viele Dinge, die man eben nicht mehr alleine schafft.

In der App erscheint ein Foto der Helferin. So weiß Karin Keller, wen sie hereinlässt. Christina Hanna freut sich, dass sie helfen kann. Schnell löst sie das Problem mit der Glühbirne. Für sie bringt die App den Vorteil, dass sie keine feste Verpflichtung hat.

Helferin dreht Glühbirne in Lampenfassung
Helferin dreht Glühbirne in Lampenfassung

Es ist definitiv so, dass ich meine Zeit selbst einteilen kann. Ich kann anklicken, was zeitlich für mich passt.  

Erfunden hat die Hilver-App Thomas Walter aus Ötigheim, gemeinsam mit seinem Sohn entwickelt er sie auch weiter. Die innovative App hat inzwischen auch den ersten Preis in einem europäischen Wettbewerb gewonnen. Wichtig war Thomas Walter von Anfang an: Auch Senioren ohne Smartphone oder Tablet sollen daran teilnehmen können.

Thomas Walter und sein Sohn haben die App entwickelt
Thomas Walter und sein Sohn haben die App entwickelt

App bringt auch ohne Smartphone Hilfe

Hilfesuchende können sich einfach telefonisch im Rathaus melden. Dort wird der Hilfewunsch ins System eingegeben und kann von den ehrenamtlichen Helfern auf der App abgerufen werden. Es gibt auch die Möglichkeit, dass Angehörige oder Freunde sich für eine unterstützungsbedürftige Person registrieren lassen.

Eine kleine Einschränkung gibt es aber doch: Die angeforderten Hilfeleistungen sollten nicht länger als ein bis zwei Stunden in Anspruch nehmen. Zeit für ein Schwätzchen bleibt aber oft. Die Hilver-App bringt somit nicht nur Hilfe, sondern auch zwischenmenschliche Nähe.

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