Wachsende Gefahr für Bienenvölker

Tausende Bienen in Mühlacker geklaut: Die Angst der Imker wächst

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Autor/in
Peter Lauber
Ein Bild von Peter Lauber
Johannes Stier
Mathias Zurawski
Mathias Zurawski

Ein Imker aus dem Enzkreis hat zwölf Bienenvölker verloren. Die Stöcke mit jeweils bis zu 80.000 Tieren wurden gestohlen. Kein Einzelfall. Die Angst der Imker wächst.

Die Ende April gestohlenen Bienenvölker waren auf einem Gartengrundstück bei Lienzingen in der Nähe von Mühlacker aufgestellt. Laut Polizei dürfte ein Fahrzeug für den Abtransport nötig gewesen sein. Das Gelände befindet sich nicht weit von der Bundesstraße 35 entfernt.

Tausende Euro Verlust durch Bienenklau

Der Schaden dürfte bei mehreren Tausend Euro liegen, so der Polizeibericht. Für den betroffenen Hobby-Imker Matthias Reschke ist der Schaden aber wesentlich größer als der finanzielle Verlust.

Der Imker steckt fast das ganze Jahr lang viel Arbeit und Herzblut in Hege und Pflege seiner Bienen. Nach dem Diebstahl bleiben ihm noch 15 Bienenstöcke, die auf der Streuobstwiese bei Lienzingen stehen. Den Tieren geht es besonders gut in diesem Frühjahr. Der Imker erwartet endlich eine gute Honigernte.

"Das macht nur jemand, der damit zu tun hat!"

Aus Angst: Imker kontrolliert seine Bienen täglich

Der Imker glaubt, dass die Bienen von einem anderen Imker gestohlen wurden. Denn wer sonst könnte damit etwas anfangen, betont er. Nach dem Diebstahl kontrolliert Matthias Reschke fast täglich das Grundstück aus Angst davor, dass der Dieb wieder zuschlagen könnte. Vom Diebstahl seiner Bienenvölker wolle er sich aber nicht den Spaß an der Imkerei nehmen lassen.

Ein Bienenvolk ist rund 400 Euro wert

Auch im Karlsruher Bienenzüchterverein ist der Diebstahl von Bienenvölkern ein Thema. Anscheinend ist der Bedarf da, den eigenen Bestand zu ergänzen, sagt Peter Allinger, Vorstandsmitglied des Vereins. Es gebe auch einen Markt, um ganze Bienenvölker zu verkaufen.

Der Wert eines Bienenvolks liegt bei rund 400 Euro, verkauft wird über das Internet, heißt es im Karlsruher Verein. In vielen Fällen dürften Imker die Täter sein, denn eine gewisse Ahnung von den Tieren sollte man haben, betont auch dieser Experte.

"Unter Imkern ist es so, dass man immer Angst hat, dass Bienen gestohlen werden."

GPS und Kameras gegen den Bienenklau

Imker ergreifen immer häufiger Maßnahmen, um sich gegen den Bienenklau zu schützen. Besonders gefährdet sind Bienenstöcke auf Grundstücken, die gut einsehbar sind und sich in der Nähe von größeren Straßen befinden.

Imker verschrauben das Untergestell der Stöcke im Boden, damit man das Bienenvolk nicht einfach mitnehmen kann. Andere Schutzmaßnahmen sind der Einsatz von GPS-Sendern und Überwachungskameras.

"In eine Wabe wird ein GPS-Sender eingebaut. Der Sender reagiert, sobald das Volk bewegt wird."

Auch der Karlsruher Bienenexperte hebt den großen emotionalen Verlust hervor, der beim Diebstahl von Bienenvölkern entsteht. Es werde der Lohn der monatelangen Arbeit geraubt, und das tue den Imkern besonders weh.

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