Gewerkschaft kritisiert geplante Werksschließungen bei Michelin

Standort droht Schließung

Michelin Karlsruhe: Gewerkschaft kritisiert geplante Stellenstreichungen

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Rebekka Plies
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Mathias Zurawski
Mathias Zurawski

Dem Michelin-Werk in Karlsruhe droht die Schließung. Laut Chemiegewerkschaft IGBCE hat der Konzern angekündigt, sich weitgehend aus der Produktion von Lkw-Reifen in Deutschland zurückzuziehen.

Dem Standort des Reifenherstellers Michelin in Karlsruhe droht die Schließung. Nach Angaben der Industriegewerkschaft IGBCE will sich der Konzern weitgehend aus der Produktion von Lkw-Reifen in Deutschland zurückzuziehen. Das sei in Betriebsversammlungen angekündigt worden. Die Gewerkschaft kündigt Widerstand an.


Gewerkschaft kritisiert Kahlschlag bei Michelin

Der geplante Kahlschlag sei nicht nachvollziehbar und werde auf Widerstand stoßen, so Matthias Hille, Leiter des zuständigen Chemiegewerkschaft-Bezirks Mainz. Alle Zahlen müssten auf den Tisch und man werde Alternativen zu möglichen Schließungsplänen erarbeiten.

Hier drohen ebenso traditionsreiche wie hochmoderne Standorte einfach ausgeknipst zu werden!

Neben dem Werk in Karlsruhe droht nach den Plänen des Konzerns auch dem Standort Trier die Schließung. Insgesamt wären laut Gewerkschaft bundesweit bis zu 1.500 Beschäftigte von dem Sparprogramm betroffen.

Michelin: Noch keine Entscheidung getroffen

Die Neue Reifenpresse hatte zuerst über die Pläne des Reifenherstellers berichtet. Ziel angekündigter Gespräche des Unternehmens mit den Sozialpartnern sei es, gemeinsam mögliche Optionen angesichts der angespannten wirtschaftlichen Situation des Konzerns zu prüfen, heißt es dort. Zum jetzigen Zeitpunkt sei noch keine Entscheidung getroffen worden. Die Michelin-Mitarbeitenden würden als Erste über den Abschluss dieser Gespräche informiert, wird Michelin in dem Fachmagazin zitiert.

IGBCE kündigt Alternativen für Michelin-Standorte an

In einer Mitteilung wies die Gewerkschaft am Samstag darauf hin, dass das Unternehmen bislang detaillierte Daten zu Produktionskosten und Wirtschaftlichkeitsberechnungen schuldig geblieben sei. Allgemeine Verweise auf Überkapazitäten und eine stärker in den jeweiligen Absatzmärkten lokalisierte Produktion rechtfertigten laut IGBCE keine derart tiefen Einschnitte an den deutschen Standorten.

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Der Reifenhersteller hat in der Sparte Lkw-Reifen Einsparungen angekündigt. Nach Angaben der Gewerkschaft IGBCE wurden die Pläne bei Versammlungen bekannt gegeben. Was könnte das für das Michelin-Werk Trier bedeuten?

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Die Gewerkschaft werde ein eigenes Konzept für die Standorte vorlegen. Neben Karlsruhe und Trier betreffen die geplanten Sparmaßnahmen auch den Michelin-Standort in Homburg.

Die Beschäftigten haben viel Herzblut in die Modernisierung der Standorte gesteckt – das alles darf nicht umsonst gewesen sein.

Der 1931 gegründete Standort Karlsruhe mit derzeit nach Unternehmensangaben rund 600 Beschäftigten gilt als einer der modernsten der Branche. Erst 2021 wurde die Produktion hier komplett auf elektrische Reifenpressen umgestellt und die CO2-Emissionen um 82 Prozent gegenüber 2010 reduziert.

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