Reifenhersteller will Werke schließen

Stellenabbau bei Michelin: Gewerkschaft will Jobs in Karlsruhe und Trier retten

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Greta Hirsch
SWR-Redakteurin Greta Hirsch Autorin Bild

Die Gewerkschaft IGBCE will mit einem Konzept den Abbau von rund 1.500 Jobs bei Michelin verhindern. Der Reifenhersteller will Werke unter anderem in Karlsruhe und Trier schließen.

Die Gewerkschaft IG Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) hat ein Konzept vorgelegt, um den Abbau von etwa 1.500 Jobs bei Michelin zu verhindern. Der französische Reifenhersteller will mehrere Werke in Deutschland schließen - darunter auch in Karlsruhe und Trier.

Konzepte für Karlsruhe, Trier und Homburg

Unter anderem wird in dem nun vorgelegten Konzept vorgeschlagen, das Werk in Trier als Betriebsteil von Bad Kreuznach fortzuführen. Das Werk in Karlsruhe könne mit weniger Beschäftigten und einer sogenannten Talentschmiede erhalten bleiben und sich zugleich bei Leicht-Lkw und Lkw-Reifen weiter spezialisieren.

Für Homburg, den größten der drei betroffenen Standorte, forderte der Betriebsrat, die Runderneuerung von Lkw-Reifen auszubauen sowie die Neureifenproduktion und Halbfertigprodukte mit weniger Angestellten fortzuführen - bei einem Fokus auf anspruchsvolle Reifendimensionen.

Gewerkschaft: Vorschläge um Kosten zu sparen

Neue Kompetenzzentren, die Produktion weiter zu spezialisieren und Werke mit geringerer Beschäftigtenzahl zusammenlegen, das soll laut IGBCE und Betriebsräten Kosten einsparen. Damit könne der Stellenabbau "deutlich reduziert werden und die Werke des Reifenherstellers können erhalten bleiben", so ein Gewerkschaftssprecher am Donnerstag. Michelin wolle die Vorschläge prüfen, ein nächstes Treffen zwischen den Parteien sei Anfang März geplant.

Michelin will Werke schließen: 1.500 Jobs betroffen

Vergangenen November hatte Michelin verkündet, die Werke in Karlsruhe und Trier bis Ende 2025 zu schließen. Außerdem will das Unternehmen die Lkw-Neureifen- und Halbfabrikatfertigung im saarländischen Homburg einstellen. In der Produktion sind über 1.400 Beschäftigte von den Plänen betroffen.

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Darüber hinaus plant Michelin, ein Kundenkontaktzentrum von Karlsruhe nach Polen zu verlagern, was weitere 122 Menschen trifft. Nach früheren Angaben sind betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen.

Kostendruck durch Wettbewerber aus Niedriglohnländern

Mit der Umstrukturierung will sich Michelin aus der Herstellung von Lkw-Reifen in Deutschland zurückziehen. Als Grund gab das Unternehmen die Konkurrenz durch Lkw-Billigreifen aus Niedriglohnländern, Überkapazitäten und steigende Kosten an.

Die Runderneuerung von Lkw-Reifen in Homburg und das Pkw-Reifenwerk in Bad Kreuznach sind von der Umstrukturierung nicht betroffen.

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