Nachdem eine 75-Jährige in Karlsruhe am Samstagabend durch eine herabfallende Lachgaskartusche tödlich verletzt worden ist, sucht die Polizei nach möglichen Tätern. Seit dem Vorfall gebe es noch keine konkreten Tatverdächtigen, teilte ein Polizeisprecher am Montag mit. Die Frau war laut Polizei mit ihrem Mann unterwegs, als sie von der Gaskartusche erschlagen wurde.
Wurde Gaskartusche aus Hochhaus geworfen?
Eine Beschreibung der Verdächtigen oder potenzieller Zeugen lag dem Sprecher der Polizei zufolge zunächst nicht vor. Zeugen hätten auf mehrere Kinder oder Jugendliche hingewiesen, die sich in verdächtiger Weise in dem Hochhaus aufgehalten haben sollen. Nach einer ersten Anwohnerbefragung am Abend des Vorfalls sollen nun weitere folgen, so der Polizeisprecher weiter.
Man verfolge aktuell drei Thesen, so Ralf Eisenlohr von der Polizei Karlsruhe am Montag gegenüber dem SWR. Es könne ein Unglück gewesen sein, eine fahrlässige Handlung oder eine vorsätzliche Tat. "In diesen drei Richtungen ermittelt die Kriminalpolizei aktuell", so Eisenlohr. Welche Größe die Lachgaskartusche hatte, will die Polizei aktuell nicht sagen.
Polizei geht derzeit nicht von gezieltem Angriff aus
Die Frau ging nach Polizeiangaben gegen 17:45 Uhr am Samstag zusammen mit ihrem Mann zu Fuß an dem Hochhaus vorbei und wurde getroffen. Trotz Reanimierungsversuchen durch Rettungskräfte starb sie noch vor Ort. Die Polizei war mit einem größeren Aufgebot im Einsatz.
Einer der Anwohner ist Rolf Krämer. Er bestätigte im Gespräch mit dem SWR, dass sich immer wieder Jugendliche Zutritt zu dem Hochhaus verschaffen würden. "Sie klingeln bei den Leuten, gehen rein und halten sich dann meistens in den Treppenhäusern auf", sagte er.
Er hoffe, dass der oder die Täter gefunden und zur Rechenschaft gezogen werden oder dass die Verantwortlichen sich stellen, auch wenn es ein Unfall gewesen sei. "Aber es wäre schön, wenn sie sich stellen würden, um Klarheit zu schaffen, wie es passiert ist", so der Anwohner weiter.