Zum 31. Mal fand der Bundesentscheid des ELSA Deutschland Moot Court am Bundesgerichtshof in Karlsruhe statt. In diesem Wettbewerb treten zwei Teams aus Jura-Studierenden gegeneinander an und verhandeln vor Richterinnen und Richtern einen imaginären Fall. Ausgetragen wird dieser von ELSA, dem europäischen Netzwerk für Studierende der Rechtswissenschaften.
Die beiden Teams hatten sich zuvor in den Lokal- und Nationalentscheiden bewiesen und durften an diesem Tag vor Richterinnen und Richtern sowie Anwältinnen und Anwälten beim Bundesgerichtshof verhandeln.
In der Eröffnungsrede der Präsidentin des Bundesgerichtshof Limperg hieß sie die Teilnehmenden willkommen und lobte unter anderem ihre "Hartnäckigkeit" und "Intensität". Diese Eigenschaften waren für die Teams heute auch nötig. Denn der Fall hatte es in sich. "Ich bin froh, dass ich diesen Fall heute nicht lösen muss", so Präsidentin Limperg.
Ein Fall aus dem wirklichen Leben
Der Sachverhalt drehte sich um einen technischen Defekt eines neuen Computers: Christa Kundig bestellt beim Verkäufer Notebook Action GmbH einen Laptop. Sie weigert sich, die ausstehende Rechnung zu bezahlen, da das neue Gerät nach einem Update des Betriebssystems streikt. Bald erhält sie eine Mahnung des Verkäufers. Die Käuferin Kundig lehnt ab, weswegen Olaf Schmidt – der Geschäftsführer des Unternehmens – sie verklagt und somit die noch ausstehende Zahlung gerichtlich erzwingen will. Team Regensburg vertrat den Kläger Herrn Schmidt, Team Osnabrück wiederum die Beklagte Frau Kundig.
Schwieriger Fall und schwierige Entscheidung
Beide Teams zeigten in der Verhandlung des simulierten Falls ihr juristisches Know-How und konnten den Gegenfragen des hohen Senats fachlich standhalten. Letztendlich überzeugte jedoch das Team aus Regensburg.
Nichtsdestotrotz war es eine "knappe Entscheidung" und auch "kein einfacher Fall", so Richter am Bundesgerichtshof Rust. Beide Teams hatten sich gut geschlagen und ihre Punkte auch nach den Standards des Bundesgerichtshofs vortragen können. Sichtlich bewegt vernahmen die vier Studierenden der beiden Teams die lobenden Worte von Richter Rust. In der "Ausnahmesituation", vor dem Bundesgerichtshof zu verhandeln, hätten sie sich "hervorragend geschlagen."
Ein eindrucksvolles Erlebnis
Auch wenn es nur einen Gewinner gab: Beide Teams hatten einen ganz besonderen Tag am Bundesgerichtshof erlebt. Der Moot Court hat ihnen eine Möglichkeit gegeben "persönlich über sich hinauszuwachsen", so die Gewinner aus Regensburg Bastian Reinsch und Felix Summerer. Das ist beiden Teams an diesem Tag im Gerichtssaal des Bundesgerichtshofs auf jeden Fall gelungen.