Karlsruher SC Pyrotechnik gegen St. Pauli

Pyro- und Vermummungsmaterialien gefunden

Pyrotechnik bei KSC-Spiel: Polizei stellt Beweismittel sicher

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Markus Bender
Markus Bender, SWR
Laura Bisch
Laura Bisch, Reporterin und Redakteurin im SWR Studio Karlsruhe

Im November hatten KSC-Fans im Wildparkstadion verbotene Pyrotechnik gezündet. Nun haben Polizei und Staatsanwaltschaft Karlsruhe mehrere Wohnungen von Verdächtigen durchsucht. 

Bei Wohnungsdurchsuchungen im Zusammenhang mit dem Einsatz von Pyrotechnik durch KSC-Fans im November hat die Polizei Pyrotechnik und Vermummungsmaterialien sichergestellt. Seit den frühen Morgenstunden waren 25 Wohnungen in Stadt und Landkreis Karlsruhe, Heidelberg, Baden-Baden, im Landkreis Rastatt, im Ortenaukreis und im Neckar-Odenwald-Kreis durchsucht worden. Der Einsatz war gegen 9:30 Uhr beendet. Festnahmen habe es nicht gegeben. An der Aktion waren mehr als 100 Einsatzkärfte beteiligt. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Dienstag mit.

Elf Verletzte bei Einsatz von Pyrotechnik bei KSC-Spiel

Hintergrund der Durchsuchungen ist demnach ein Vorfall mit Pyrotechnik Mitte November beim Spiel des Karlsruher SC gegen den FC St. Pauli. Vor Spielbeginn hatten Fans auf der Südtribüne des Wildparkstadions Bengalos, Böller und Silvesterraketen gezündet. Mehrere tausend Stadionbesucher waren laut Staatsanwaltschaft dem gefährlichen Rauch ausgesetzt - darunter zahlreiche Kinder und Jugendliche.

Dabei waren elf Menschen durch Rauchgase verletzt worden, darunter ein Kind. Laut Polizei erlitten die Stadionbesucherinnen und -besucher unter anderem Atemprobleme, Augenbrennen, starke Hustenanfälle, Halskratzen, Kopfschmerzen und Übelkeit. Bei einer Person führte das Einatmen der Rauchgase mutmaßlich zum Verlust von sieben Prozent der Lungenkapazität.

Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung

Die Staatsanwaltschaft hatte daraufhin mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung. Die Beschuldigten der Durchsuchungsmaßnahmen stehen im Verdacht, mit der Pyrotechnik gemeinschaftlich gesundheitsschädigende Stoffe freigesetzt zu haben. Damit sollen sie eine Gefährdung der Stadionbesucher zumindest billigend in Kauf genommen haben, so die Staatsanwaltschaft.

KSC äußert sich zunächst nicht zu den Durchsuchungsergebnissen

Der Karlsruher SC hat sich auf Anfrage bislang nicht zu den Vorkommnissen vom Dienstag geäußert. Man stehe in engem Austausch mit den Ermittlern und wolle zunächst weitere Informationen sammeln, so KSC-Pressesprecher Michael Wolf. Eine Bewertung der Durchsuchungsergebnisse und auch der bekanntgewordenen Details rund um die Schwere der Verletzungen, könne seitens des Vereins zum aktuellen Zeitpunkt nicht getroffen werden.

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