Sie haben gekämpft bis zum Umfallen, haben Nachtschichten eingeschoben, haben bei Temperaturen um den Gefrierpunkt bis zur körperlichen Belastungsgrenze gesägt, geschleppt, gehämmert und gebaut. Rund 30 Ehrenamtliche des Deutschen Alpenvereins (DAV) Karlsruhe haben die Fidelitashütte in den vergangenen elf Tagen auf Vordermann gebracht.
Auch wenn nicht alles nach Plan lief - die Hüttenretter sind stolz auf das, was sie geschafft haben!
Zeitplan hinüber, Stimmung bestens
Neue Fassade, neue Türen und Fenster, eine neue komfortable Komposttoilette - das alles haben die Hüttenretter geschafft. Doch der ursprüngliche Plan sah vor, dass unter anderem noch ein Holzschuppen her sollte. Und vor allem, dass auch noch genug Zeit für Berg- und Gletschertouren bleiben würde. Doch es kam komplett anders.
Das Wetter wurde schlechter, die Zeit immer knapper und somit fielen die Freizeitaktivitäten weg. Körperlich oft am Ende, half den Hüttenrettern in einigen Momenten vor allem eins: Humor und Sarkasmus.
Und dann war da ja noch der vergessene Kasten Bier im Bergsee, den selbst die mutigen Nacktbadenden nicht mit herausgeholt haben. Dafür haben die drei Männer für Bewunderung und jede Menge Schmunzler gesorgt.
Endgegner Schnee und Sturm
Schon von Anfang an gab es immer wieder Herausforderungen für das Team. Die fehlende Flugerlaubnis für den Helikopter war dann doch eingetütet, das Material bei gutem Wetter auf den Berg geflogen, doch schon am zweiten Tag der Sanierung schlug das Wetter knallhart zu mit Regen, Schnee und Sturm.
Durchnässt, ausgekühlt und mit klammen Händen arbeiteten die Hüttenretter trotzdem weiter. Die guten Ratschläge des Einsatzleiters Christian Holzapfel die Arbeiten beim Schneesturm zu unterbrechen, wurden nicht von allen beachtet. Einige kämpften unermüdlich weiter, um das Ziel - die Hüttensanierung - zu erreichen.
Zum Schluss des Einsatzes hatte das Wetter dann doch noch ein Einsehen - Sonne zum Abschied. Was bleibt? Viele Erfahrungen für die kommenden Projekte:
Wer steckt hinter den Hüttenrettern
Viele helfende Hände waren an der Aktion in den Ötztaler Alpen beteiligt. In der Vorplanung, beim Klären der logistischen Herausforderungen und vor allem vor Ort beim Anpacken auf der Baustelle.
Und was kommt als Nächstes?
Zurück in Karlsruhe werden die Ehrenamtlichen des DAV neue Pläne schmieden. Wann werden die Restarbeiten an der Fidelitashütte erledigt? Bereits im September oder doch erst im kommenden Jahr?
Außerdem stehen in den kommenden Jahren weitere Sanierungsprojekte für die Karlsruher Hüttenretter an. Als nächstes kommt die Langtalereckhütte dran. Dort soll es voraussichtlich im Jahr 2023 losgehen und die Kosten werden auf etwa 1,7 Millionen Euro geschätzt.
Das Hochwildehaus in direkter Nachbarschaft zur Fidelitashütte ist aktuell geschlossen. Sollten Statikgutachten grünes Licht geben, dass das Haus zu retten ist, wird auch das in den kommenden Jahren einer der Hüttenretter-Einsätze des DAV Karlsruhe.