Sorge vor geplanten Kürzungen

Demo in Karlsruhe - Das würde ohne Freiwillige bei der Diakonie fehlen

Stand
Autor/in
Rebekka Plies
Ein Bild von Rebekka Plies

In Karlsruhe haben 120 Freiwilligendienstler gegen die geplanten Kürzungen durch die Bundesregierung demonstriert. Seit Tagen machen Verbände auf die drohenden Einsparungen aufmerksam.

Mit kurzen Spielszenen, Bannern und Rufen machten die rund 120 Freiwilligen vor der Karlsruher Stadtkirche auf sich aufmerksam. Die Aktion der Diakonie Baden stand unter dem Motto "Kürzt uns nicht weg". Allein in Baden-Württemberg drohen 4.500 Stellen im Freiwilligendienst wegzufallen.

In Karlsruher Kitas arbeiten beispielsweise rund 70 Freiwillige. Sollten die Kürzungen kommen, würden davon etwa Stellen wegfallen und damit eine wichtige Unterstützung für die Erzieher.

Freiwillige: "Ohne uns würde so viel fehlen"

Bei der angespannten Situation in allen gesellschaftlichen Bereichen wären die geplanten Kürzungen eine Katastrophe, so Hartlieb weiter.

Demo für den Erhalt des Freiwilligendienstes in Karlsruhe: Mit Spielszenen machen die Freiwilligen auf die Bedeutung ihrer Arbeit aufmerksam.
Mit Spielszenen machen die Freiwilligen auf die Bedeutung ihrer Arbeit aufmerksam.

Viele der demonstrierenden Freiwilligen sind bereits seit einigen Monaten dabei und wissen aus eigener Erfahrung, wie wichtig ihre Arbeitskraft ist. Lisa ist 20 und arbeitet bei der Diakonie Remchingen. Dort übernimmt sie unter anderem Krankenfahrten.

Ich finde es einfach schön zu sehen, wie dankbar die Menschen sind, wenn wir ihnen helfen. Das würde fehlen.

Demo für den Erhalt des Freiwilligendienstes in Karlsruhe: Lisa unterstützt die Diakonie in Remchingen mit ihrem Freiwilligendienst
Lisa unterstützt die Diakonie in Remchingen mit ihrem Freiwilligendienst

Kürzungen verschärft Personalnot

Helfende Hände in Kitas, Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Behindertenwerkstätten seien essenziell und ein wichtiger Beitrag für die Gesellschaft, so Dietrich Hartlieb von der Diakonie Baden. Durch den Wegfall würde sich der Fachkräftemangel deutlich verschärfen. Lars ist ebenfalls 20 und macht seinen Freiwilligendienst bei der Lebenshilfe in Pforzheim.

Wir sind sehr vielfältig einsetzbar und gehen dorthin, wo man gebraucht wird. Die Leute würden den Wegfall extrem merken und bekämen nicht mehr die Aufmerksamkeit, die sie brauchen.

Demo für den Erhalt des Freiwilligendienstes in Karlsruhe: Lars macht seinen Freiwilligendienst bei der Lebenshilfe in Pforzheim
Lars macht seinen Freiwilligendienst bei der Lebenshilfe in Pforzheim

Entlastung für Fachkräfte würde wegfallen

Sophie-Marie ist 18 und arbeitet in einem Karlsruher Krankenhaus und erlebt jeden Tag hautnah, wie eng das Personal eingeteilt ist. Jeder Wegfall bedeutet weniger Zeit für die einzelnen Patienten. Sie kann als Freiwillige auch mal einen Moment länger bei einer Angstpatientin sitzen bleiben und sie beruhigen. Fachkräfte hätten dafür im Alltag kaum Zeit.

Ohne uns würden Patienten wie in einer Massenabfertigung behandelt. Ohne meine Stelle würde es deutlich stressiger werden.

Demo für den Erhalt des Freiwilligendienstes in Karlsruhe: Sophie-Marie arbeitet in einem Karlsruher Krankenhaus und weiß, wie wichtig ihre Unterstützung für das Team ist
Sophie-Marie arbeitet in einem Karlsruher Krankenhaus und weiß, wie wichtig ihre Unterstützung für das Team ist

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