Die Polizei will beim Christopher Street Day (CSD) in Karlsruhe am Samstag mit zahlreichen Einsatzkräften für die Sicherheit der Veranstaltung sorgen. Im vergangenen Jahr war es am Rande der Parade zu Zwischenfällen im Karlsruher Schlosspark gekommen. Der Staatsschutz ermittelte. Die Polizei war mit dem Vorwurf konfrontiert worden, zu spät und zu wenig konsequent eingegriffen zu haben.
CSD-Parade in Karlsruhe am Samstag
Am Samstag findet nun wieder der CSD statt. Dazu werden auf dem Marktplatz und dem Schlossplatz in Karlsruhe bis zu 7.000 Menschen erwartet. Die CSD-Demonstration startet um 13 Uhr am Marktplatz und endet gegen 15 Uhr dort. Um 15:30 Uhr ist eine politische Kundgebung angekündigt.
Außerdem ist laut der Veranstalter ein Familienfest von 11 bis 22 Uhr geplant. Dabei sollen Essens- und Getränkestände und ein ganztägiges Bühnenprogramm mit Travestie, Drag, Tanz, Show und Gesang angeboten werden. Zudem wird ein Livestream der Veranstaltung im Internet angeboten.
Mehr Sichtbarkeit von queeren Menschen in Karlsruhe
Karsten Kremer, Chef des Vereins CSD Karlsruhe, verfolgt damit auch ein Ziel: den Dialog führen.
Der CSD in Karlsruhe sei eine gute Gelegenheit, Menschen kennenzulernen, "die ganz anders sind", sagt Kremer. Er wünscht sich, dass queere Menschen im Stadtbild sichtbarer werden. Und, dass die Polizei sofort eingreift, wenn CSD-Teilnehmende belästigt werden.
Bereitschaftspolizei zur Sicherung angefordert
Die Polizei nehme die Wünsche ernst, verspricht Kai Lampe vom Polizeipräsidium Karlsruhe. Er erklärte, die Polizei werde die Veranstaltungen am Samstag mit einem "angemessenen Kräfteeinsatz von Polizeibeamtinnen und -beamten Teilnehmende vor äußeren Störungen beschützen".
Karlsruhe sei bunt und darauf lege auch die Polizei wert. Wer störe, müsse mit Konsequenzen rechnen, hieß es. Vorsichtshalber habe die Polizei auch die Unterstützung der Bereitschaftspolizei für Samstag angefordert.
Motto "Stand Up. For Love"
Das Motto des CSD in diesem Jahr heißt "Stand Up. For Love" - also: für die Liebe aufstehen. In einer Mitteilung heißt es, man wolle dabei auf "unterschiedlichste Formen von Liebe, Familie und Beziehung blicken".
Dabei sei alles Liebe, was im Leben zähle, hieß es: "Die Liebe zu Freunden und Freundinnen, zu Familien- und Beziehungsmenschen, die Liebe zu uns, die sexuelle und romantische Liebe, Menschen die nicht oder anders lieben - sie alle haben Platz in unserer Gesellschaft und sind stärker als der Hass, dem wir entgegenblicken."