Ein Jahr nach dem Start des Programms "220 Amphibiengewässer - ein Feuerwehrprogramm für Amphibien in Baden-Württemberg" ziehen der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Naturschutzbund Deutschland (NABU) in Baden-Württemberg eine erste Bilanz. Gemeinsam mit dem Enzkreis wurden am Donnerstag in Ötisheim Ergebnisse vorgestellt.
Wegen Projekt mehr Laichplätze für Amphibien
Im Rahmen des Projekts sollen noch bis Juni 2024 insgesamt 220 Gewässer in Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern amphibienfreundlich gestaltet werden. Finanziert vom Land sind fünf in jedem Land- und Stadtkreis geplant.
Dazu zählt auch ein Tümpel bei Ötisheim. Nachdem er vergangenen Februar entschlammt und gelichtet wurde, tummeln sich darin wieder Arten wie Grasfrosch, Erdkröte und Kammmolch. Alle fünf bis zehn Jahre muss das Gewässer entschlammt werden und soll entsprechend in die Finanzplanung aufgenommen werden.
Amphibien in Baden-Württemberg zunehmend gefährdet
Ziel des Projekts ist es, dem Artensterben vor der Haustür entgegenzuwirken. "Wir haben insgesamt 19 Arten in Baden-Württemberg. Davon stehen elf auf der Roten Liste", erklärt Sarah Christmann vom BUND Baden-Württemberg. Auch die Zahl der ehemals noch sehr häufigen Erdkröten und Grasfrösche gehe zurück. Der Bestand sei innerhalb der letzten 70 Jahre um bis zu 90 Prozent zurückgegangen, so Christmann.
Ursachen für den Rückgang der Tiere sind unter anderem der Lebensraumverlust oder die fehlende Pflege bestehender Kleingewässer. Weitere Faktoren seien die Nahrungsknappheit durch das Insektensterben, die Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft sowie der zunehmende Straßenverkehr.