Gefahr für neue Brände

Ein Jahr nach Großbrand bei Alba in Pforzheim: Warnungen vor falsch entsorgten Akkus

Stand
Autor/in
Felix Wnuck
Ein Porträt Foto von Felix Wnuck

Vor gut einem Jahr haben möglicherweise falsch entsorgte Akkus für einen Millionenschaden beim Recyclingbetrieb Alba in Pforzheim gesorgt. Die Firma warnt vor neuen Fällen.

Erst im Juli, dann im August des letzten Jahres sind zwei komplette Lagerhallen auf dem Gelände des Entsorgungsbetriebs Alba in Pforzheim abgebrannt. Vor allem der zweite Brand ist Betriebsleiter Ronald Piaskowski gut in Erinnerung geblieben. Damals ging er zunächst von einem Fehlalarm aus. Er sei komplett unter Schock gestanden, erinnert er sich noch gut an das Feuer.

Der Großbrand im Recyclingbetrieb Alba in Pforzheim hat im August vor einem Jahr für große Schäden gesorgt. Es war der zweite Brand innerhalb weniger Wochen. Betriebsleiter Ronald Piaskowski erinnert sich ungern daran zurück.
Der Großbrand im Recyclingbetrieb Alba in Pforzheim hat im August vor einem Jahr für große Schäden gesorgt. Es war der zweite Brand innerhalb weniger Wochen. Betriebsleiter Ronald Piaskowski erinnert sich ungern daran zurück.

"Nicht schon wieder! [...] Ich stand dann komplett unter Schock und neben der Spur."

Falsch entsorgte Akkus als Ursache für den Großbrand

Zunächst gingen Polizei und Alba von Brandstiftung aus - wegen der auffälligen Zufälle. Beide Male aber hätten höchstwahrscheinlich falsch entsorgte Akkus im Papiermüll die Brände ausgelöst. Das sollen Aufnahmen von Überwachungskameras zeigen. Damals entstand ein Schaden von mehreren Millionen Euro.

Alba in Pforzheim noch immer nur im Teilbetrieb

Was für Ronald Piaskowski aber am wichtigsten ist: Niemand wurde verletzt. Momentan ist auf dem Gelände wenig los, denn nur ein Teil ist in Betrieb. Die Hallen wurden nach den Bränden bis auf das Fundament abgerissen. Im Oktober soll mit dem Neubau begonnen werden. Sobald die neuen Hallen fertig sind, kann auch der Betrieb wieder richtig losgehen.

Der Großbrand im Recyclingbetrieb Alba in Pforzheim hat vor einem Jahr für große Schäden gesorgt.
Die Hitze bei dem Großbrand war so heiß, dass selbst der Beton abgeplatzt ist.

Darüber freut sich Ronald Piaskowski zum einen, zum anderen schwingt auch ein bisschen Sorge mit. Denn je mehr Betrieb, desto größer ist das Risiko, dass es wieder zu einem Brand kommt. Und jeder Brand ist nicht nur gefährlich für Gebäude, sondern ein Risiko für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Kameras sollen einen neuen Großbrand verhindern

Alba und besonders der Standort Pforzheim hätten aber vorgesorgt. Ronald Piaskowski zeigt spezielle Löschwassertanks, die auf dem gesamten Gelände verteilt sind. Außerdem sollen die Hallen mit modernster Technik ausgestattet werden: Thermokameras, die Hitzeentwicklungen erkennen, oder automatische Löschsysteme, die schnell reagieren können.

Der Großbrand im Recyclingbetrieb Alba in Pforzheim hat vor einem Jahr für große Schäden gesorgt.
Auf dieser Freifläche stand vor einem Jahr noch eine Lagerhalle.

"Wir reden hier ja nicht von einem faulen Apfel in der Papiertonne. [...] Wir hatten ja bei allen Bränden bis dato Glück, dass kein Mensch, meines Wissens nach, zu Schaden gekommen ist."

Falsch entsorgte Akkus im Müll - ein wachsendes Problem

Dazu kommt eine noch intensivere Eingangskontrolle des angelieferten Mülls. Aber selbst das werde die Gefahr nicht ganz bannen, so Ronald Piaskowski weiter. Am besten wäre es, wenn erst gar kein Akku im Müll landen würde. Dabei könnten aber vor allem die Behörden, die Politik und die Bürgerinnen und Bürger helfen.

Laut Alba werden falsch entsorgte Akkus, die sich selbst entzünden, zunehmend ein Problem für die Entsorger - bisher vor allem finanziell. Ronald Piaskowski sieht eine mögliche Lösung im "Schweizer Modell". Dort gibt es ein Pfandsystem für Akkus, das helfen könne.

Mehr zum Thema Großbrand

Oberderdingen

Feuer in Recyclingfirma Akku wohl die Ursache für Großbrand in Oberderdingen

Nach dem Feuer in einem Recyclingbetrieb in Oberderdingen geht die Polizei von einem Akku als Brandursache aus. Die Ermittlungen dauern aber noch an.

SWR4 BW am Morgen SWR4 Baden-Württemberg

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent.