Wichtigste Themen waren die Geschehnisse in der Ukraine und die Corona-Pandemie, so die Glaubensgemeinschaft. Die Suche nach Frieden sei womöglich so groß wie nie zuvor. In der Messe Karlsruhe bei der "Jalsa Salana" sollte ursprünglich auch das geistige Oberhaupt der Ahmadiyya-Gemeinschaft, Kalif Mirza Masroor Ahmad, eine Ansprache halten. Er konnte jedoch nicht vor Ort sein, weshalb er live zugeschaltet wurde, so der Veranstalter.
"Das Besondere ist, dass hier so viele Muslime aus ganz Deutschland zusammenkommen, beten, sich besinnen - weg von dem hektischen und kapitalistischen Alltag."
Ahmadiyya hat Ursprung in Indien
Die Mitglieder der Ahmadiyya sehen sich selbst als liberale, aber wertkonservative Reformgemeinde. Gegründet wurde die Gemeinschaft 1889 in Indien. Ihre Lehren lehnen viele Muslime weltweit als anti-islamisch ab. In einigen Ländern wie Pakistan werden die Anhänger deswegen verfolgt.
In Deutschland habe man eher damit zu kämpfen, die Friedensabsichten des Islam zu betonen, sagt Imam Ashraf Noor Ud Din aus Weil der Stadt.
"Meine Aufgabe ist es, die Ängste und Vorurteile der Menschen abzubauen, mit ihnen zu reden und zeigen, dass der Islam eine friedliche Religion ist."
In Deutschland zählt die Reformgemeinde rund 50.000 Mitglieder. Das Treffen in Karlsruhe gibt es bereits seit 2011 und gilt als größte Veranstaltung von Muslimen in Europa. Das Programm vor Ort wurde parallel über Livestreams im Internet mit Übersetzung in mehrere Sprachen übertragen.
Ahmadiyya-Gemeinde sucht neuen Ort für Treffen
Frauen und Männer beten bei der Jalsa Salana getrennt. Khola Hübsch sieht darin aber kein Problem. Dies sei die Entscheidung der Frauen selbst. "Wir Frauen wollen gerade während der Jalsa Salana diese gelassene und friedliche Atmosphäre unter uns haben."
Vor der Pandemie hatten an den Konferenzen nach Veranstalterangaben zuletzt mehr als 40.000 Menschen teilgenommen. Wegen dieser Dimension suche man einen neuen Platz, sagte der Bundesvorsitzende der Ahmadiyya-Gemeinschaft in Deutschland, Abdullah Wagishauser. "Karlsruhe wird uns in Zukunft zu klein werden."