Drei Tage nach dem Absturz eines Ultraleichtflugzeugs an einem Baggersee bei Linkenheim-Hochstetten im Kreis Karlsruhe ist die Ursache weiter unklar. Bei dem Unglück kamen zwei Männer ums Leben: ein Fluglehrer und ein anderer Pilot, der beim Fliegen des speziellen Flugzeugtyps eingelernt wurde. Beide galten als sehr erfahren.
Gestartet war die Maschine Sonntag am Segelflugplatz in Rheinstetten. Die Mitglieder des ansässigen Flugvereins stehen nach dem Unglück noch immer unter Schock.
Flugzeug wurde als als vermisst gemeldet
Jonas Zeller ist auch Mitglied im Flugsportverein 1910 Karlsruhe. Ihm ist als Erstes aufgefallen, dass beide Piloten nicht zurückgekehrt waren. Auf Nachrichten und Anrufe reagierten sie nicht. Deswegen hatte Zeller die Piloten als vermisst gemeldet.
"Nachdem ich gehört habe, dass das Wrack gefunden wurde und ich wusste, dass sie da schon mehrere Stunden so lagen, war natürlich schon eine Vorahnung da, dass das nicht gut ausgeht", erzählt Zeller im Gespräch mit dem SWR.
Mitglieder können Absturz nicht erklären
Den Absturz können sich die Mitglieder des Flugvereins nicht erklären. Die Maschine wurde nach Angaben des 1. Vorsitzenden Roland Helfer regelmäßig gewartet. Aktuell möchte er auch keine voreiligen Schlüsse ziehen. "Alles, was man jetzt macht und sagt, ist spekuliert. Deshalb müssen wir die Untersuchung der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung abwarten", sagt Helfer. Das könne ein Jahr gehen oder auch länger.
Fluglehrer war erfahrener Pilot
Der verunglückte Fluglehrer war ein erfahrener Pilot. Jonas Zeller wurde selbst von ihm unterrichtet. "Ich habe ihn als sehr souveränen und sehr guten Piloten wahrgenommen. Und ich würde behaupten, dass er wahrscheinlich hier bei uns am Flugplatz einer der besten Piloten war."
SWR-Reporterin Mirka Tiede hat mit den Mitgliedern des Flugvereins gesprochen:
Zeller und Helfer: Fliegen ist sicher
Das Risiko beim Fliegen würde laut Helfer durch besondere Vorsicht, durch Checklisten und durch regelmäßige Prüfungen am Flugzeug möglichst minimiert werden. "Insofern haben wir auch keine Hemmungen, jemandem zu sagen: Fliegen ist letztendlich sicher."
Zeller wird auch nach dem Unfall wieder in einen Flieger steigen. Bei jedem Hobby könne was schief gehen, zum Beispiel bei einem Reiter, der vom Pferd fällt und sich das Genick bricht. "Auch hier sind wahrscheinlich mehrere unglückliche Zustände zusammengekommen, was zu diesem tragischen Unglück geführt hat."