Der Gemeinderat in Wertheim (Main-Tauber-Kreis) hat am Montagabend beschlossen, das Areal der Rotkreuzklinik zu kaufen. Der Rat hat für die Sondersitzung extra seine Sommerpause unterbrochen. In der nicht öffentlichen Sitzung seien nach eingehender Beratung Beschlüsse zum Erwerb von Grundstück und Gebäude der Rotkreuzklinik gefasst worden, teilte die Stadt mit. Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben. Sie sollen am Mittwochmittag in einem Pressegespräch erläutert werden.
Kauf von Klinikareal: Gemeinderat diskutiert bis tief in die Nacht
Nach SWR-Informationen tagte das Gremium bis tief in die Nacht. Es sei intensiv und kontrovers diskutiert worden, war zu hören. Im Gremium sitzen eine Reihe neugewählter Stadträtinnen und Stadträte. Noch kurz vor der Sitzung war unklar, ob Beschlüsse gefasst werden oder ob weiterer Beratungs- und Verhandlungsbedarf besteht.
Nach dem gescheiterten Insolvenzverfahren der Rotkreuzklinik hatte die Stadt im Juni dieses Jahres ihre Pläne bekannt geben, im ehemaligen Krankenhaus ein Gesundheitszentrum mit Notfallversorgung einzurichten. Auch die im Landeskrankenhausplan verankerten elf Planbetten will die Stadt in Wertheim halten. In den vergangenen Wochen gab es Gespräche mit Experten und Beratern. Dabei wurde für das 3,7 Hektar große Krankenhausareal ein Konzept entwickelt. Mit der Übernahme will die Stadt verhindern, dass das Gebäude anders als in ihrem Sinne genutzt wird.
Ärzteschaft setzt sich für Verbleib von stationärer Einrichtung ein
Auch die Ärzteschaft in Wertheim setzt sich für einen Verbleib einer stationären Einrichtung ein. Nur so sei eine vernünftige Notfallversorgung möglich. Ob die Stadt den Zuschlag für den Kauf der Klinik und des Areals erhält oder andere Interessenten zum Zuge kommen, ist indes offen. Die Entscheidung darüber trifft der Insolvenzverwalter.