Die Zahlen sind eindeutig: In Baden-Württemberg sind aktuell überdurchschnittlich viele Kinder krank, auch Betreuerinnen, Betreuer sowie Lehrerinnen und Lehrer sind betroffen. Beispielhaft dafür stehen die Kindertagesstätten in Schwäbisch Hall. In den vergangenen drei Wochen waren dort im Schnitt gut die Hälfte der Kinder krank - erkältet, Grippe oder eine der sonstigen üblichen Winterinfektionen. Auch bei den pädagogischen Fachkräften sind die Reihen gelichtet, meint Christoph Klenk vom Fachbereich frühkindliche Bildung der Stadt Schwäbisch Hall.
Bisher keine Schließungen in Schwäbisch Hall
Kleines Trostpflaster: Dadurch, dass so viele Kinder krank zuhause bleiben, können auch mit der dezimierten Zahl an Betreuerinnen und Betreuern noch alle Kinder betreut werden. Bisher gibt es daher keine zeitlichen Einschränkungen oder Kitaschließungen in Schwäbisch Hall, aber es werden Gruppen zusammengelegt.
An den Schulen sieht das Bild ähnlich aus: Außergewöhnlich viele erkrankte Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte. Im evangelischen Schulzentrum in Michelbach an der Bilz sind gut ein Drittel von den 600 Schülerinnen und Schülern krank gemeldet. Eine heftige Krankheitswelle mit grippalen Infekten laufe durch die Schule, und betreffe alle, so Schulleiter Ralph Gruber.
Außergewöhnliche viele Krankheitsfälle im Hohenlohekreis
Ob es nur grippale Infekte sind, weiß man nicht so genau, auf Corona wird an der Schule nicht mehr getestet. Nach zwei Jahren Maskenpflicht sei der Immunschutz vielleicht einfach reduziert, vermutet Schulleiter Gruber. So stellt sich die Lage an vielen Schulen im Land derzeit dar.
Nicht jede Schule ist betroffen, aber auch im Hohenlohekreis sieht die Lage ähnlich aus. Hier bestätigt das Schulamt Künzelsau, dass die Grippewelle und andere Infektionskrankheiten außergewöhnlich viele Krankheitsfälle an den Schulen mit sich bringt.
Höhepunkt der Krankheitswelle vermutlich durch
In der Breiteichgrundschule in Schwäbisch Hall konnte der Betrieb in vollem Umfange aufrechterhalten werden, auch wenn viele Lehrer krank waren oder noch sind. Manche Klassen waren erheblich dezimiert in den vergangenen Tagen. Der Schulleiter Frank Walter sieht den Scheitelpunkt der Welle als überschritten an, "aber es gab tatsächlich Klassen, in denen über 40 Prozent erkrankt waren". Walter hofft, dass ein Ende der Krankheitswelle jetzt mit abnehmenden Fällen in Sicht ist.