Am Montag wollen sowohl die Gewerkschaft ver.di als auch die Eisenbahn- und Verkehrsgesellschaft (EVG) streiken. Nicht nur Bahnreisende im Raum Heilbronn müssen sich auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Die Bevölkerung in Heilbronn hat teilweise Verständnis für die Streiks.
Keine Busse und Bahnen in Heilbronn
Die AVG und die Stadtwerke Heilbronn teilten mit, sämtliche Stadtbahnlinien und Stadtbusse würden von Betriebsbeginn am Montag bis zum Betriebsschluss in der Nacht zum Dienstag ausfallen. Eine Ausnahme seien nur die Linien S1, S11 und S12, diese könnten regulär verkehren.
Die Einschränkungen gelten schon ab Sonntagabend: Bereits ab 22 Uhr würden laut AVG sukzessive Linien aus dem Betrieb genommen werden. Damit soll verhindert werden, dass zum Streikbeginn um Mitternacht Personen an einzelnen Haltestellen stranden.
Bis der Verkehr wieder regulär rollt, könne es auch am Dienstagvormittag noch zu Verspätungen kommen. Und auch mit der Reinigung der Züge werde das Unternehmen sicher einige Tage hinterherhinken.
Autobahnen wohl einsatzbereit – aber voll
Die Autobahn GmbH meldet, dass sie Notdienstvereinbarungen schließen will, um so Tunnelschließungen auf den Fernstraßen zu vermeiden. Man werde alles dafür tun, um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden zu gewährleisten. Laut der Mitteilung gehe man davon aus, dass es keine streikbedingten Einschränkungen geben werde.
Dennoch ist mit vielen Staus zu rechnen. Ein Sprecher des ADAC Baden-Württemberg sagte dem SWR, er rechne mit einer extremen Belastung, gerade im Bereich der Ballungsräume herum wie eben auch um Heilbronn. Es würden deswegen verstärkt Straßenwachtsfahrer unterwegs sein. Der ADAC empfiehlt, am Montag besser Homeoffice zu machen, oder wenn möglich auf Fahrrad oder E-Scooter umzusteigen. Besser nicht mit rechnen sollten Kunden mit einem Car-Sharing Fahrzeug, denn diese würden sicher sofort ausgebucht sein.
Verständnis für Streik, aber auch Aufreger
Bei einer Umfrage in der Heilbronner Innenstadt haben sich die meisten Personen bereits auf den Montag vorbereitet. Viele haben auch Verständnis für den Streik. Bemängelt wird jedoch, dass alles auf einmal streikt, da bleibe einem keine Alternative mehr.
Aber immerhin einer sieht es auch positiv: Ein Schüler meint, er finde den Streik gut, dann müsse er nicht in die Schule. Denn laut Kultusministerium dürfen Schülerinnen und Schüler dem Präsenzunterricht fernbleiben, falls sie wegen des Streiks nicht zur Schule kommen können.
Schulen hoffen auf Fahrgemeinschaften
Bei den Schulen wiederum hofft man auf Fahrgemeinschaften, das berichtet zum Beispiel der Leiter der Josef-Schmitt-Realschule in Lauda-Königshofen (Main-Tauber-Kreis). In dem Fall würden die meisten Schüler direkt aus dem Stadtgebiet kommen, nur ein Viertel sei auf die Bahn angewiesen. Da wolle die Schule erst mal nichts ausfallen lassen und hoffe auf "besonnene und verträgliche Lösungen", sagte Jochen Groß dem SWR.
ÖPNV bereits am Mittwoch und Donnerstag bestreikt
Die Ankündigung des großen Streiktages am Montag trifft die Bahnreisenden, nachdem sie bereits in der laufenden Woche mit Beeinträchtigungen klarkommen mussten. Am Donnerstag etwa fuhr kein Bus und keine Stadtbahn durch die Heilbronner Innenstadt.