Am Mittwochabend findet in Niederstetten eine Gemeinderatssitzung statt. Was gewöhnlich klingt, ist sehr außergewöhnlich. Es ist die erste Sitzung nach der zeitweiligen Suspendierung der parteilosen Bürgermeisterin Heike Naber im Jahr 2021. Auf der Tagesordnung steht deshalb die Aussprache über die derzeitige kommunalpolitische Lage.
Verhältnis gilt als zerrüttet
Der Redebedarf bei der Gemeinderatssitzung dürfte enorm sein. Schließlich gilt das Verhältnis zwischen der Bürgermeisterin und dem Gemeinderat nach wie vor als zerrüttet. Mitglieder des Gremiums ließen vor zwei Jahren sogar die Rathausschlösser auswechseln, um Heike Naber den Zutritt zu verwehren. Der Main-Tauber-Kreis hatte sie außerdem vom Dienst suspendiert.
Am Gemeinderat vorbei gehandelt
Die Suspendierung 2021 geschah aber zu Unrecht, wie der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg später urteilte. Heike Naber konnte den Dienst daraufhin wieder antreten. Vom Tisch sind die Anschuldigungen damit aber nicht. Die parteilose Kommunalpolitikerin soll hoch dotierte Aufträge an Architekten vergeben haben, allerdings ohne Gemeinderatsbeschluss. Damit überschritt sie ihre Kompetenzen, so der Vorwurf.