Das Verpackungsunternehmen MM Packaging Schilling schließt sein Werk in Heilbronn. Als Begründung nannte die Geschäftsführung unter anderem die geringe Auslastung. Dem widerspricht Betriebsratschef Serkan Ince. Zwar sei die Auslastung in den vergangenen Jahren gesunken, liege aber immer noch bei rund 90 Prozent. "Im vergangenen Jahr haben wir etwa 550 Sonderschichten gefahren, auch am Wochenende", so Ince. Den Grund für die Schließung vermutet er woanders.
Betriebsrat vermutet Auslagerung ins Ausland
In den vergangenen zehn Jahren seien laut dem Betriebsratschef gerade einmal drei Millionen Euro in das Heilbronner Werk investiert worden. Weitere versprochene Investitionen seien nie eingehalten worden. 35 Millionen Euro seien hingegen in das Werk in Polen geflossen. Serkan Ince vermutet, dass die Produktion ins Ausland verlagert werden soll, um höhere Gewinne zu erzielen. Der Geschäftsführer des Heilbronner Werks spricht hingegen von einem schwindenden Marktanteil in Westeuropa und damit einhergehende Verluste.
Werk in Heilbronn soll geschlossen werden MM Packaging: Wie geht es für die Mitarbeitenden weiter?
Das Verpackungsunternehmen MM Packaging Schilling will sein Werk in Heilbronn schließen. Das Unternehmen hat erste Pläne, wie es mit den 165 Mitarbeitenden weitergeht.
"Wir werden mundtot gemacht"
Am 19. Januar hat die Geschäftsleitung in Heilbronn eine Mitarbeiterversammlung einberufen, beschreibt Ince. "Und dann standen drei Männer aus Wien vor uns, haben innerhalb von 30 Minuten die Schließung des Werks angekündigt und waren wieder weg". Kurz darauf sollen die Mitarbeitenden darauf hingewiesen worden sein, keine Aussagen gegenüber der Presse tätigen zu dürfen, so Ince. "Hier werden die Meinungsfreiheiten eingeschränkt."