Wer aktuell im Heilbronner Wald eine Gassirunde dreht, muss seinen Hund anleinen. Vom 1. April bis 15. Juli gilt im gesamten Heilbronner Stadtwald eine Leinenpflicht, um Wildtiere zu schützen. Anderswo gelten solche Regelungen an Hotspots, in Heilbronn jedoch flächendeckend – damit steht die Stadt ziemlich alleine da. Der Erfolg gibt dem Ordnungsamt aber recht.
Rehe, Kitze und andere Tiere von Hunden gerissen
Während der Corona-Pandemie kam es im gesamten Heilbronner Wald immer öfter dazu, dass frei laufende Hunde Wildtiere gejagt, verletzt oder im schlimmsten Fall getötet haben. Da sich in Heilbronn kein Hotspot abzeichnete, entschied man sich im Ordnungsamt dazu, die Leinenpflicht für den gesamten Wald zu verhängen. Vor der Pandemie waren es jährlich im Schnitt zwei tote Wildtiere, die gemeldet wurden. 2020 waren es dann schon sieben, 2021 sogar neun Fälle. Harald Wild vom Ordnungsamt Heilbronn vermutet aber eine Dunkelziffer, da nicht jedes tote Wildtier auch gefunden wird.
Erfolg der Leinenpflicht gibt der Stadt recht
Seit 2022 gilt die Leinenpflicht im gesamten Stadtwald und seitdem gab es nur noch eine Meldung eines Wildtieres, das von einem Hund gerissen wurde. Auch die Hundehalter hätten großes Verständnis, freut sich Harald Wild. "Wir kommen ja auch nicht direkt mit dem Knüppel", versichert er im SWR-Interview. Zunächst gebe es eine Verwarnung, da seien fast alle einsichtig. Kommt es zu mehreren Verstößen, droht allerdings zunächst ein Bußgeld von 100 Euro, bei weiteren Verstößen von 200 Euro, nach oben sei das offen, so Wild.
Nähere Infos dazu und eine Karte, wo genau die Leinenpflicht gilt, finden Sie auf der Webseite der Stadt Heilbronn.