Der Automobilzulieferer iwis mechatronics aus Schwaigern (Kreis Heilbronn) hat kurzfristig rund 90 seiner 500 Angestellten freigestellt. Die Betroffenen hatten auf einer Mitarbeiterversammlung vergangenen Donnerstag davon erfahren. Der Betrieb hatte erst vor kurzem Insolvenz beantragt.
iwis-Betriebsrat: Ungewöhnlicher Schritt
Laut dem Betriebsrat Martin Stäbe ist das ein ungewöhnlicher Schritt. Dennoch hätten es die Betroffenen relativ ruhig und gefasst aufgenommen, sagte er am Montag dem SWR. Die Entscheidung sei so kurzfristig gefallen, da das Unternehmen der Aussage Stäbes nach, "Gerüchten im Flurfunk zuvorkommen" wollte.
Vertrauensbasis bei Mitarbeitenden zerstört
Laut Betriebsrat seien die Einbußen im Unternehmen aktuell einfach zu groß und es gebe zu wenig Arbeit für die rund 90 freigestellten Mitarbeitenden. Gleichzeitig solle die Freistellung seiner Aussage nach auch bei den restlichen Angestellten für eine gewisse Sicherheit im Arbeitsalltag sorgen und Ängste vor weiteren Maßnahmen nehmen. Dennoch sei die Vertrauensbasis zerstört, so Stäbe weiter.
Mitgliederversammlung nach Insolvenzantrag IG Metall: Mitarbeiter von iwis mechatronics haben Angst um ihre Existenz
Nachdem am Donnerstag bekannt wurde, dass iwis mechatronics aus Schwaigern einen Insolvenzantrag gestellt hat, haben die Mitarbeitenden viele Fragen - und Existenzängste.
Stellenabbau bei iwis mechatronics wohl unausweichlich
Die Freistellung gilt vorerst bis zum 31. Dezember 2024, denn dann beginnt auch das Insolvenzverfahren des Autozulieferers. Allerdings gilt sie auch auf Widerruf, heißt: Der Arbeitgeber kann die freigestellten Angestellten jederzeit wieder beschäftigen, sofern es eben genügend Arbeit gibt.
Der Betriebsrat plant, zeitnah mit Verhandlungen über ein Maßnahmenpaket zu beginnen. Ein Stellenabbau sei wohl aber unausweichlich.