Verteidigung beantragte Aussetzung

Prozess um "Doppelgängerin-Mord" wird mit Pause fortgesetzt

Stand

Der Prozess um den sogenannten "Doppelgängerin-Mord" von Eppingen wird nicht ausgesetzt. Das hat das Landgericht Ingolstadt am Montag entschieden. In der kommenden Woche wird eine Aussage erwartet.

Das Landgericht Ingolstadt (Bayern) hat am Montag die Aussetzung des Prozesses um den Mord an einer Doppelgängerin aus Eppingen (Kreis Heilbronn) abgelehnt. Allerdings gab die Strafkammer der angeklagten 24-Jährigen und deren Anwälten noch eine weitere Woche Zeit, um sich auf die Beschuldigtenaussage vorzubereiten. Am 30. Januar, dem dritten Verhandlungstag, werden nun die Erklärungen der beschuldigten Frau und des mitangeklagten 25 Jahre alten Mannes erwartet.

Verteidiger forderten mehr Einarbeitungszeit

Die vier Verteidiger der Angeklagten hatten eine Aussetzung des Verfahrens beantragt, weil ihrer Ansicht nach noch Zeit nötig sei, neu vorgelegte Ermittlungsakten zu prüfen. Die Strafkammer sah allerdings keinen Grund, diesem Antrag zu folgen. Der Vorsitzende Richter Konrad Kliegl verwies darauf, dass das Verfahren bei in Untersuchungshaft sitzenden Angeklagten beschleunigt durchgeführt werden müsse und der Prozess noch mindestens bis Mai laufe. Dadurch sei ausreichend Zeit für die Verteidiger, die Akten zu prüfen und Beweisanträge zu stellen.

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Prozessdauer könnte sich um Monate verlängern

Da das Verfahren durch die langwierige Diskussion um eine Aussetzung bereits zu Beginn in Verzug geraten ist, plant die Strafkammer nun schon weit über die ursprünglichen 28 Termine hinaus weitere Verhandlungstage. Kliegl sagte, dass eine Prozessdauer bis in den September hinein möglich sei.

Angeklagte wollte wohl eigenen Tod vortäuschen

Die angeklagte 24-Jährige wollte wohl nach Familienstreitigkeiten untertauchen, ihren Tod vortäuschen und ein neues Leben beginnen. Deswegen habe sie, so die Staatsanwaltschaft, über ein soziales Netzwerk Kontakt zu einer Frau aus Eppingen aufgenommen, die ihr sehr ähnlich sah. Zusammen mit dem Komplizen soll sie ihr Opfer anschließend in ein Waldstück gelockt und mit mehr als 50 Messerstichen getötet haben. Die Anklage lautet auf gemeinschaftlichen Mord und versuchte Anstiftung zum Mord.

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Die Leiche der Frau wurde dann im August 2022 bei Ingolstadt von Bekannten der Angeklagten in deren Auto gefunden. Sie waren zunächst davon ausgegangen, dass es sich bei der Leiche um die Angeklagte handelte. Bei der Obduktion des Opfers kamen aber Zweifel an der Identität auf. Danach wurden die für tot gehaltene Frau und ihr Bekannter festgenommen. Die beiden Verdächtigen haben laut Staatsanwaltschaft nach der damaligen Festnahme den Mordvorwurf bestritten und dann während der Ermittlungen geschwiegen.

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