Für 60 Millionen Euro hat der Ventilatorenhersteller ebm-papst aus Mulfingen (Hohenlohekreis) am Dienstag sein neues Technikum eingeweiht. In dem Produktionszentrum sollen künftig die Kernkompetenzen des Unternehmens in den Bereichen Aerodynamik, Elektromotoren und Elektronik gebündelt werden. ebm-papst erhofft sich damit, künftige Anforderungen an nachhaltige Technologien zu übertreffen und so neue Märkte zu erschließen. Bei der Eröffnung war auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) mit dabei.
Turboverdichter für Klimaanlagen und Wärmepumpen
Im Technikum werden High-Speed-Kompressoren entwickelt und gebaut, die Kältemittel besonders effizient verdichten sollen. Diese sind dank ihrer kompakten Bauform und dem leisen Betrieb einmalig, sagt Vorstandsvorsitzender Klaus Geißdörfer. Damit erschließe sich das Unternehmen ein ganz neues Feld.
Die Turboverdichter kommen in Klimaanlagen und Wärmepumpen zum Einsatz. Sie sollen im neuen Produktionszentrum speziell an die Kundenwünsche angepasst werden und die Serienproduktion soll dort vorbereitet werden, heißt es. Dazu befinden sich zukünftig Forschung, Entwicklung und Produktion unter einem Dach.
Bekenntnis zum Standort Mulfingen
Nur in Mulfingen - nirgendwo sonst auf der Welt hätte man die Voraussetzungen für das neue Technikum, ist CEO Geißdörfer überzeugt. Nur hier habe man das gesamte Know-how, von der Elektronik über die Strömungssimulation bis hin zur Lagerauslegung. Für ebm-papst gilt es nun, alle Mitarbeitenden dafür zusammenzubringen. Insofern sieht Geißdörfer die Investition auch als Bekenntnis zum Sitz im Hohenlohekreis.
Energiewende: Risiko und Chance
Auch den Standort Deutschland will Geißdörfer "nicht schlecht reden". Zwar habe das Unternehmen sehr unter dem Heizungsgesetz gelitten, denn das habe das Geschäft für Gastechnik und Wärmepumpen, für die ebm-papst Ventilatoren baut, abgewürgt. Gleichzeitig gebe es aber eben auch die Chance für neue Produkte - wie den Turboverdichter.