An warmen Tagen im Sommer können Gewächshäuser so heiß werden, dass die Pflanzen im Inneren Schaden nehmen. Deshalb setzen Gärtnereien und Landwirte zunehmend eine kalkbasierte Schattierfarbe auf den Dächern ein. Da es gefährlich ist, auf den Gewächshäusern herumzuklettern, hilft den Betrieben die Firma Webaro Agrar Robotik aus Schwäbisch Hall. Sie lässt ihre Drohnen über die transparenten Dächer fliegen und besprüht diese mit der Farbe. Das sorgt für Schatten und damit auch für kühlere Temperaturen in den Gewächshäusern. "Der Kunde übermittelt uns die GPS-Daten seiner Gewächshäuser und die Drohne fliegt diese automatisiert ab", erklärt der Chef Jens Weber.
Drohnen schützen Felder vor dem Austrocknen
Doch nicht nur über den Gewächshäusern fliegen die Drohnen, auch auf den Feldern kommen sie zum Einsatz. Wenn diese im Sommer abgeerntet werden, ist der Boden in der Regel danach relativ schutzlos der Sonne ausgesetzt. Um dem entgegenzuwirken, fliegen Drohnen der Firma Webaro zwei Wochen vor der Ernte über die Felder mit reifen Pflanzen und streuen Saatgut zwischen diese. Diese Saat wächst nach einigen Regentagen an und bildet eine dünne grüne Schicht. Wenn dann der Mähdrescher die Ernte einholt, ist der Boden darunter schon wieder bewachsen und vor Austrocknung geschützt.
Drohnen im Wald bei der Aufforstung
Ein weiteres Einsatzgebiet von Jens Webers Drohnen ist die Hilfe im Wald. Die Drohnen fliegen über Flächen, die aufgeforstet werden sollen, und säen Bäume ein. Sie helfen dabei, Mischwälder entstehen zu lassen. Auch können Böden aus der Luft gekalkt werden. Manche Förster setzten zudem Drohnen ein, um von Schädlingen befallene Bäume im Wald auszumachen. Beim Borkenkäfer ist das besonders wichtig.
Schädlingsbekämpfung und Pflanzenschutz
Jens Weber ist auf einem Bauernhof aufgewachsen. Schon in der Schule hatte er Spaß an Technik. Nach der mittleren Reife machte er eine Ausbildung zum Mechatroniker bei einem Verpackungsmaschinen-Hersteller. Doch sein Hobby, die Drohnen, wurde immer lukrativer. Mit 20 Jahren machte er sich dann selbstständig. Heute ist er 28 Jahre alt, baut, repariert, fliegt und verkauft Drohnen und Roboterfahrzeuge aller Art. Er hat vier Mitarbeiter, im Sommer kommen noch bis zu zehn Saison-Piloten dazu.
Seine Kunden und Auftraggeber kommen aus dem Weinbau, der Landwirtschaft, dem Forst und den Kommunen. Seine ersten Einsätze galten damals dem Maiszünsler, einem Kleinschmetterling, der zu den größten Schädlingen beim Mais weltweit zählt. Zuletzt war Weber Mitte Mai auch in der Landesschau Baden-Württemberg zu sehen, beim Einsatz gegen den Eichenprozessionsspinner in Schwäbisch Hall.