Bei einem Polizeieinsatz in Bühlertann (Kreis Schwäbisch Hall) Anfang November ist auch ein Schlagstock zum Einsatz gekommen. Der 51-Jährige, der zuvor die Beamten angegriffen hatte, starb daraufhin im Krankenhaus. Die Obduktion hat jetzt ein erstes Ergebnis geliefert: Der Schlagstock war nicht die Todesursache. Dennoch sind die Ermittlungen noch lange nicht abgeschlossen, so der Schwäbisch Haller Staatsanwalt Joachim Müller-Kapteina gegenüber dem SWR Studio Heilbronn.
Kein Schädelbruch, kein Vorsatz
Wie die Staatsanwaltschaft Schwäbisch Hall bestätigte, liegt inzwischen ein erstes Protokoll der Obduktion und damit ein erster Zwischenstand vor. Demzufolge hat der Verstorbene keinen Schädelbruch erlitten. Daraus resultiert, dass der Schlag mit dem Schlagstock nicht ursächlich für den Tod des 51-Jährigen war. Zwar kann ein Vorsatz ausgeschlossen werden, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft, trotzdem steht noch der Vorwurf der fahrlässigen Körperverletzung gegen einen Polizisten im Raum. Es müsse auch geklärt werden, ob das Verhalten der Polizeibeamten und Rettungskräfte korrekt und der Einsatz des Schlagstocks gerechtfertigt waren.
Ermittlungen zu Polizeieinsatz gehen weiter
Die Ermittlungen gehen also weiter. Auch eine chemisch-toxikologische Untersuchung soll noch vorgenommen werden. Mit deren Ergebnis sei aber erst in rund sechs Wochen zu rechnen. Dabei soll auch untersucht werden, ob der 51-Jährige das ihm gespritzte Beruhigungsmittel nicht vertragen hat oder ob der Einsatz des Schlagstocks sich psychisch auf das Herz des Mannes ausgewirkt haben könnte.
Mann nach dem Einsatz von Beruhigungsmittel kollabiert
Der Mann soll im November Gegenstände aus seiner Wohnung in Bühlertann auf die Straße geworfen haben. Die gerufene Polizei soll er direkt angegriffen haben, was wiederum zum Einsatz des Schlagstocks geführt habe. Der Mann wurde in eine Klinik gebracht. Er sei durch die Rettungskräfte im Krankenwagen fixiert worden und habe ein Beruhigungsmittel gespritzt bekommen. Im Krankenhaus sei der Mann dann kollabiert und trotz Reanimationsversuchen verstorben. Bei dem Einsatz wurde auch ein Polizist verletzt.