Mehr als 30 Azubis aus Öhringer Betrieben (Hohenlohekreis) haben am Donnerstag in der Stadt sauber gemacht. Zum ersten Mal fand die "Azubi Flurputzete" auch im Industriegebiet statt. Mit der Aktion sollen Auszubildende lernen, soziale Verantwortung zu übernehmen, sagt Anna-Maria Dietz vom Stadtmarketingverein.
Putzete soll auch Teamgeist fördern
In der Innenstadt und dem Hofgarten gibt es solche Putzaktionen schon länger, im Industriegebiet jetzt zum ersten Mal. Die Azubis sollten dadurch auch vermittelt bekommen, dass sie nicht nur für ihr Unternehmen, sondern auch für ihren Standort und die Umgebung Verantwortung tragen.
"Wie sieht die Stadt drumherum aus, wie stellt sich meine Firma dar? Was kann ich selbst mit kleinen Beiträgen dazu tun, dass es für alle einfach eine angenehme Umgebung ist?" Das seien die Fragen, die sich die Auszubildenden stellen sollen, erklärt Dietz. Doch es geht auch um das Team, um Zusammenhalt, um soziale Verantwortung den Kolleginnen und Kollegen gegenüber.
IHK: Azubis fehlen soziale Kompetenzen
Die komme bei den Auszubildenden immer öfter zu kurz, bemängelt nämlich beispielsweise die Industrie- und Handelskammer Baden-Württemberg (BWIHK). Nicht nur schlechte Schulabschlüsse und teure Wohnungen seien Faktoren, die dazu führten, dass Unternehmen es immer schwerer hätten, alle Ausbildungsplätze besetzen zu können. Auch am Sozialverhalten mangele es, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung.
Als Beispiel nennt die BWIHK, dass Azubis, wenn sie sich bei mehreren Unternehmen bewerben und eine Zusage bekommen, den anderen Unternehmen dann nicht absagen. "Der Ausbildungsplatz fehlt dann möglicherweise jemandem, der ihn dringend braucht, und das Unternehmen steht ohne Nachwuchs da", wird IHK-Vizepräsident Claus Paal in der Mitteilung zitiert.