Der autofreie Sonntag hat an die erfolgreichen Jahre angeknüpft und Tausende Besucher auf die rund 40 Kilometer lange Strecke im Main-Tauber-Kreis bis nach Bayern gelockt. Genaue Zahlen hatte Landrat Christoph Schauder (CDU) am Sonntag noch nicht, aber er geht von mehreren Tausend aus, es sei so voll gewesen wie in den erfolgreichen Jahren. Damals sprach der Landkreis von über 20.000 Besucherinnen und Besuchern.
Dieses Jahr war die Strecke sogar bundeslandübergreifend. Dafür war die Taubertalstraße zwischen Bad Mergentheim (Main-Tauber-Kreis) und dem Rothenburger Ortsteil Detwang in Bayern am Sonntag für den motorisierten Verkehr gesperrt.
Neben einigen Inline-Skatern waren vor allem Radfahrer auf der Strecke, dabei sei der Trend zu E-Bikes deutlich sichtbar, meint Schauder.
Autofreier Sonntag: Ohne politischen Hintergedanken
Der Autofreie Sonntag entstand in Deutschland im Herbst 1973, als die OPEC-Länder den Erdölexport drosselten und damit für die erste weltweite Ölkrise sorgten. Das Ölembargo war eine Reaktion auf den Jom-Kippur-Krieg. Die Bundesrepublik reagierte damals auf die Ölknappheit mit einer ungewöhnlichen Sparmaßnahme: vier Autofreie Sonntage sowie Tempolimits.
Mit den damaligen Autofreien Sonntagen haben die heutigen Veranstaltungen im Main-Tauber-Kreis jedoch abgesehen vom Namen wenig gemeinsam. Lediglich einzelne Straßen sind für den Verkehr gesperrt. Außerdem ist der Hintergedanke ein anderer. Das Taubertal will sich als touristisches Ziel präsentieren. Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC) hat im Taubertal den Radweg "Liebliches Taubertal - Der Klassiker" mit fünf Sternen ausgezeichnet.
Großes Rahmenprogramm am Straßenrand
Im Mittelpunkt des Autofreien Sonntags soll laut Veranstaltern der Spaß stehen. Das Taubertal per Fahrrad oder Inline-Skates erleben, das sei das Ziel des jährlichen autofreien Sonntags. Neben für Autos gesperrten Straßen gibt es zahlreiche Veranstaltungen entlang der Strecke, wie beispielsweise das Igersheimer Gassenfest (Main-Tauber-Kreis). Für Autofahrer sind Ausweichstrecken ausgeschildert. Außerdem gibt es in mehreren Städten offizielle Übergangsmöglichkeiten, die von Ordnern und der Polizei geregelt werden.