An vielen Orten in Baden-Württemberg hat am Montagabend eine Unwetterfront Schäden verursacht. Die Einsatzkräfte rückten unter anderem aus, um vollgelaufene Keller leer zu pumpen und umgestürzte Bäume von Straßen zu beseitigen. In der Nacht zu Dienstag hob der Deutsche Wetterdienst (DWD) die Unwetterwarnungen wieder auf.
Allein in Freiburg rückte die Feuerwehr 40 Mal aus. Hauptsächlich habe es sich dabei um abgebrochene Äste und umgestürzte Bäume gehandelt, teilte ein Sprecher mit. Demnach seien keine Menschen verletzt worden. Im Bereich des Freiburger Stadtteils Landwasser blockierte ein umgestürzter Baum einen Zug der Breisgau S-Bahn. 48 Menschen wurden aus der Bahn geholt und mit Taxis an die geplanten Haltestellen gebracht. In der Freiburger Innenstadt wurden Absperrgitter umgeblasen. Verletzte habe es keine gegeben, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Freiburg.
Überflutete Straßen im Neckar-Odenwald-Kreis
Weitere Schäden gab es auch in Mosbach im Neckar-Odenwald-Kreis. Dort seien Bäume umgestürzt und Keller vollgelaufen, so der dortige Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr auf SWR-Anfrage.
Bis 22 Uhr hatte die Leitstelle rund 50 Einsätze zu koordinieren. Die meisten Einsätze seien im Stadtgebiet der Kreisstadt gewesen, so Kirschenlohr weiter, sowie in Obrigheim, Neckarelz und Haßmersheim. Knapp 100 Einsatzkräfte seien im Einsatz gewesen.
Auch Straßen wurden überflutet. Video- und Bild-Aufnahmen in den sozialen Netzwerken zeigen enorme Regenmassen. Auf einem Video ist ein überfluteter Straßenzug zu sehen. Auch in den Gemeinden Obrigheim und Haßmersheim regnete es stark.
Zeltlager mit Schulkindern geräumt
In Zwingenberg am Neckar (Neckar-Odenwald-Kreis) wurde ein Zeltlager mit Schulkindern geräumt, weil alles unter Wasser stand. Die rund 50 Kinder haben die Nacht in der Turnhalle einer ehemaligen Kaserne in Neckargerach verbracht, so die Feuerwehr. Auch im Rhein-Neckar-Kreis liefen Keller und Unterführungen voll - vor allem in Eberbach und in Sinsheim. Einzelne Fahrzeuge blieben vorübergehend im Wasser stecken. Wegen umgestürzter Bäume war unter anderem die B39 bei Kirchhardt gesperrt.
Am Bodensee wurde bei den Bregenzer Festspielen die Generalprobe für die Oper "Der Freischütz" auf der Seebühne wegen des schlechten Wetters abgebrochen. In Schwendi (Kreis Biberach) hat vergangene Nacht ein Holzschuppen gebrannt. Man gehe zum jetzigen Zeitpunkt von einem Blitzeinschlag als Brandursache aus, teilte das zuständige Polizeipräsidium Ulm mit. Das Feuer sei zügig gelöscht worden, der Schaden belaufe sich auf etwa 50.000 Euro.
Im nördlichen Landkreis Karlsruhe rückte die Feuerwehr ebenfalls einige Male aus. Auch hier liefen einige Keller voll.
Rest der Woche meist freundliches Sommerwetter
Nach dem holprigen Wochenstart sollen die kommenden Tage meist freundlich und trocken bleiben. Am Dienstag erwarten die Meteorologen einen Mix aus Sonne und Wolken bei 20 Grad im Bergland und 26 Grad bei Mannheim und Heidelberg.
Lokal seien ein paar Regentropfen möglich. Heiter weiter geht es am Mittwoch bei oft sonnigem und trockenem Wetter. Die Temperaturen erreichen in höheren Lagen 22 Grad, im Rest des Landes sind sogar 25 bis 29 Grad möglich.
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