In diesem Jahr ernten Landwirte in Baden-Württemberg wahrscheinlich weniger Getreide als 2022. Das Statistische Landesamt schätzt den Ertrag auf 2,6 Millionen Tonnen, wie die Behörde am Freitag mitteilte. Letztes Jahr waren es 2,9 Millionen Tonnen. Das Minus ist wohl dadurch zu erklären, dass es im Frühjahr viel geregnet hat und die Böden zu nass waren. Danach wurde das Wetter zu heiß und zu trocken.
Ernte in BW: Minus bei vielen Sorten
Nahezu alle Sorten fallen knapper aus. Beim Winterweizen rechnen die Statistiker mit einem Ertrag von 1,5 Millionen Tonnen - ein Minus von acht Prozent, wobei auch die Anbaufläche etwas kleiner war. Auch Winter- und Sommergerste, Winterraps, Hafer und Triticale dürften in geringerer Menge geerntet werden. Dagegen erwartet das Statistische Landesamt einen größeren Ertrag beim Roggen, bei dem die Anbaufläche um 17 Prozent zugenommen hat. 55.000 Tonnen erwartet die Behörde - gut 30 Prozent mehr als im Vorjahr.
Exakte Daten im August
Im Vergleich zum Durchschnitt der vergangenen sechs Jahre ernten die Bauernhöfe sieben Prozent weniger Getreide, wie das Statistische Landesamt prognostiziert. Die Zahlen basieren auf vorläufigen Schätzungen mit Stand Juni. Exakte Angaben werden für Ende August erwartet.
Steigende Preise wegen Kriegs in der Ukraine
Der Getreidemarkt ist sowieso schon unter Druck. Wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine bleiben Lieferungen aus beiden Ländern aus. Normalerweise sind die Ukraine und Russland wichtige Exportländer. In Deutschland führt das zu steigenden Preisen. Die Versorgung mit Getreide wird aber hierzulande wohl nicht Einbrechen.