Wassersportsaison gestartet

Wingfoilen: Neuer Trend auf dem Baggersee in Laupheim

Stand
Autor/in
Nadine Fetzer

Scheinbar schwebende Menschen lassen sich seit Kurzem auf dem Baggersee in Laupheim beobachten. Hier ist die Wassersportsaison mit einem neuen Trend gestartet: dem Wingfoilen.

Gerade ist der Anblick von Stand-Up-Paddlern zur Gewohnheit geworden, da kommt schon der nächste Trend: Wingfoilen. So heißt die junge Wassersportart. Eine Alternative zum klassischen Windsurfen. Seit etwa drei Jahren gibt es sie jetzt in Deutschland und immer mehr probieren sich darin aus. So zum Beispiel auch in Laupheim (Kreis Biberach).

Jürgen Schmid vom Surfshop Laupheim ist selbst ein begeisterter Wingfoiler. Der 60-Jährige beschreibt den Trend als Zusammenführung aus verschiedenen Wassersportarten. Die Ausrüstung zum Wingfoilen besteht aus einem aufblaßbarem "Wing", einer Art Segel, das den Wingfoilern als Antrieb dient. Außerdem braucht es das "Foilboard": ein Brett, wie bei fast jeder Wassersportart.

Das Besondere ist das sogenannte "Foil", das unten am Brett angebracht ist: Es ist eine Art Mast. Mit der richtigen Technik hebt der Wind den Wingfoiler samt Brett aus dem Wasser. Nur noch das Foil berührt den See. Es wirkt, als würde der Sportler schweben.

Jürgen Schmid hat einen Neoprenanzug an und läuft mit seiner Wingfoilausrüstung aus dem Laupheimer Baggersee. In der linken Hand hält er sein Foilboard, in der rechten Hand das Wing.
Nach einer Runde Wingfoilen auf dem Laupheimer Baggersee kommt Jürgen Schmid aus dem Wasser.

"Du hast das Gefühl, du schwebst drei Meter über dem Wasser."

Die Technik ist nicht gerade einfach. Die Balance zu halten ist laut Jürgen Schmid die Schwierigkeit bei der Trendsportart. Es sei vergleichbar mit dem Balancieren auf einem Rollbrett: ganz schön wackelig. Für Schmid ist der Sport aber jede Anstrengung wert: "Dieses Schweben über dem Wasser: Es wird plötzlich lautlos. Es sind nur 50 Zentimeter über dem Wasser, aber du hast das Gefühl, du schwebst da drei Meter über dem Wasser. Das ist ein total cooles Gefühl."

Wingfoiler in Laupheim in der Überzahl

An einem guten Windtag sind in Laupheim um die zehn Wingfoiler auf dem Wasser. Windsurfer sind es etwa vier bis fünf. Damit haben die Wingfoiler inzwischen die Windsurfer überholt. Der ganz klare Vorteil ist nämlich: Es braucht weniger Wind. Für erfahrene Sportler reicht schon Windstärke drei, also ungefähr 15 Kilometer pro Stunde. Außerdem seien die Vorbereitungen weniger umfangreich: "Ich bin in zehn Minuten auf dem Wasser. Beim Windsurfen undenkbar", sagt Jürgen Schmid. Obwohl er selbst ehemaliger Windsurfer ist, kommt für ihn auf dem Baggersee nur noch das Wingfoilen infrage.

Tipp für Anfänger: Wingsurfen lernen

Anfängern rät Jürgen Schmid zunächst einmal das Wingsurfen auszuprobieren. Das ist Wingfoilen mit einem größeren Brett und ohne Foil. Über dem Wasser schweben geht damit nicht, aber: "Wingsufen kann wirklich jeder lernen", sagt Schmid. Beim Wingfoilen würde es den nötigen Biss und Ehrgeiz brauchen. Er macht aber Hoffnung: "Es ist auch keine Raketenwissenschaft."

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