Der im italienischen Renaissance-Stil gehaltene Innenhof des Konstanzer Rathauses bietet die ideale Opernkulisse. Seit vierzig Jahren wird dort einmal im Jahr eine "Rathausoper" aufgeführt. Zum Geburtstag kommt das Stück "Pagliacci", im Deutschen auch "Der Bajazzo" genannt, von Ruggero Leoncavallo auf die Bühne.
SWR-Reporterin Julia Kretschmer hat sich die Oper vor der Premiere angesehen und darüber berichtet:
Tragischer Mord auf der Bühne
Das Stück beginnt damit, dass eine reisende Komödianten-Gruppe in ein kleines italienisches Dorf kommt. Dort führen sie ein Stück über einen eifersüchtigen Ehemann auf. Gleichzeitig ist aber auch der Schauspieler selbst misstrauisch seiner Ehefrau gegenüber und befürchtet, dass sie ihn hintergeht. In seinem Spiel auf der Bühne vermischen sich Fiktion und Realität immer mehr. Schließlich kommt es zu einem tragischen Mord auf der Bühne.
Konstanzer Kultursommer mit Internationalen Künstlern
Die insgesamt sechs Vorstellungen im Konstanzer Rathaus-Innenhof werden von internationalen Solistinnen und Solisten, einem Kammerorchester und einem Chor dargeboten. Im dreiköpfigen Leitungsteam war, wie schon in den Jahren davor, Eckart Manke für den musikalischen Teil zuständig. Die organisatorische Leitung hatte Ruth Bader inne und die Inszenierung gestaltete zum ersten Mal der international erfahrene Regisseur Andreas Merz Raykov.
Rathausoper - eine Idee und viel Leidenschaft
Vor 40 Jahren hatte der damalige Leiter des Universitätschors Peter Bauer die Idee, eine Oper im Sommer in Konstanz aufzuführen. Mit viel Herzblut und der Hilfe von vielen Ehrenamtlichen und Unterstützern konnte er Jahr für Jahr eine neue Opernproduktion auf die Beine stellen. Inzwischen ist die Rathausoper aus dem Konstanzer Kultursommer nicht mehr wegzudenken, findet die Organisatorische Leiterin Ruth Bader.
Konstanzer Renaissance-Hof ist passende Kulisse
Die Oper "Pagliacci" ist eines der Hauptwerke der "Verismo-Oper", was auf Deutsch etwa mit 'realistische Oper' übersetzt werden kann. Diese Stilrichtung entwickelte sich Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts als Abkehr vom bisherigen Operngenre hin zu einer Handlung im einfachen Milieu. Gezeigt werden soll die harte Realität des Lebens in einem intensiven, emotionalen Rahmen.