In ein Menschenleben umgerechnet wäre Storch Peter bereits über 100 Jahre alt. Seit der Ansiedlung der Storchenkolonie auf dem Affenberg in Salem (Bodenseekreis) ist der betagte Storch dort heimisch. Für Parkleiter Roland Hilgartner eine echte Sensation. Wahrscheinlich sei der so gar nicht menschenscheue Peter sogar der aktuell älteste Storch Deutschlands, meint der Parkleiter.
Weißstörche waren in den 1970er-Jahren in Baden-Württemberg vom Aussterben bedroht. Um die Tiere zu retten, gründete man eine Storchenstation am Affenberg. Mit Erfolg: Heute leben dort etwa 200 Störche.
Von Anfang an dabei auf dem Affenberg
Alt-Storch Peter stammt noch aus der Anfangszeit der Station. Damals seien die Störche teilweise von den Menschen gefüttert und aufgezogen worden, um ihr überleben zu sichern. Deshalb sei der betagte Peter so sehr an Menschen gewöhnt und begrüße die Besucherinnen und Besucher gerne auch mal im Biergarten des Parkeingangs, erzählt Direktor Hilgartner.
Doch das lange Storchenleben hat bei Peter auch Spuren hinterlassen. Den langen Flug zum Überwintern im Süden nimmt er nun nicht mehr auf sich. Sein Storchenweibchen sei 2017 bei einem Zusammenstoß mit einem Auto ums Leben gekommen, erzählt der Parkleiter. Daraufhin habe Peter sich im hohen Alter eine neue Partnerin suchen müssen. Doch das Glück währte nicht lange. Ein jüngerer Storch habe ihn vertrieben und Horst samt Weibchen übernommen.
Seinen "Ruhesitz" hat der Senior-Storch nun im Kassenbereich des Salemer Affenberges bezogen. Dort genießt er ganz offensichtlich die Aufmerksamkeit der Besucher. Um die 60 Nachkommen habe Peter großgezogen. Eine Leistung, die ihm so schnell keiner nachmachen dürfte, sagt Hilgartner.