Pilotprojekt zur medizinischen Versorgung

Video-Sprechstunde: Televisite in Pflegeheimen im Bodenseekreis

Stand
Autor/in
Verena Katschker
SWR-Redakteurin Verena Katschker Autorin Bild
Onlinefassung
Stefanie Baumann
SWR-Redakteurin Stefanie Baumann Autorin Bild

Pflegekräfte können schnell ein medizinisches Problem abklären, Hausärzte müssen dafür nicht ihre Praxis verlassen: Im Bodenseekreis startet ein Pilotprojekt zur Televisite in Pflegeeinrichtungen.

Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen im Bodenseekreis beteiligen sich an einem Pilotprojekt: Mithilfe moderner Videotechnik können sich Ärztinnen und Ärzte mit Pflegeeinrichtungen und Pflegebedürftigen vernetzen, um die medizinische Betreuung zu sichern. Mit den sogenannten Televisiten soll die medizinische Versorgung älterer Menschen verbessert werden. Gefördert wird das Projekt vom Land.

Eine Televisite könnte zum Beispiel so aussehen: Ein Pflegepatient hat plötzlich einen stark erhöhen Blutdruck. Die betreuende Pflegekraft nimmt per Tablet Kontakt zu Arzt oder Ärztin auf und übermittelt dabei auch gleich Daten wie Blutdruck oder Sauerstoffsättigung im Blut. In der Video-Sprechstunde kann der Arzt oder die Ärztin mit dem Patienten und der Pflegekraft sprechen, eine erste Einschätzung vornehmen und entscheiden, ob und welche Maßnahmen nötig sind.

Schnelle Hilfe für Patienten im ländlichen Raum

Der Vorteil für die Heimbewohner und Patienten in der ambulanten Pflege: Sie können erstmal in ihrer vertrauten Umgebung bleiben und müssen nicht warten, bis der Arzt kommt. Und der Arzt oder die Ärztin muss nicht die Praxis verlassen. In viele Fällen, so das Landratsamt in einer Mitteilung, würden dank Televisite Anfahrten überflüssig. Patientinnen und Patienten könne so schneller geholfen werden, gerade im ländlichen Raum.

Wissenschaftliche Begleitung des Pilotprojekts

An dem Pilotprojekt zur Televisite im Bodenseekreis beteiligen sich Pflegeeinrichtungen und Arztpraxen in Meckenbeuren, Kressbronn, Neukirch, Deggenhausertal und Friedrichshafen. Sie wurden dafür mit einer speziellen Technik ausgestattet, die auch dem Datenschutz gerecht wird. Gesundheitswissenschaftlerinnen aus dem Landratsamt betreuen das Projekt. Es kostet rund 360.000 Euro und wird zum größten Teil vom Land bezahlt.

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