Die Stadthalle Wangen in Allgäu wird wieder als Notunterkunft für Geflüchtete aus der Ukraine dienen. Bis zu 70 Menschen sollen dort Platz finden.
Vereine müssen ausweichen
Dutzende Doppelstockbetten, abgetrennt durch dünne weiße Wände: So soll es bald wieder in der Stadthalle aussehen. Mit dieser großen, provisorischen Notunterkunft will die Stadt Wangen vermeiden, dass wieder Sporthallen als Unterkunft genutzt werden müssen. Jedoch bedeute die Nutzung der Stadthalle auch, dass das Theater, die Narrenzunft und weitere Vereine in andere Räumlichkeiten ausweichen müssen, so eine Stadtsprecherin.
Stadthalle Wangen diente bereits als Notunterkunft
So sei es bereits im vergangenen Jahr gewesen, als ab Herbst zeitweise bis zu 70 Geflüchtete in der Stadthalle untergebracht waren. Damals war laut der Sprecherin so gut wie keine Veranstaltung deshalb ausgefallen. Im Juni dieses Jahres war die Halle wieder freigegeben worden. Wie lange die Halle dieses Mal belegt wird, ist noch unklar.
Kreis Ravensburg: Keine Unterbringung in Sporthallen geplant
Nicht nur in Wangen wird versucht, keine Sporthallen für die Unterbringung von Geflüchteten zu nutzen. Im ganzen Landkreis Ravensburg wolle man das vermeiden, heißt es vom Landratsamt. Stattdessen baut der Kreis derzeit behelfsmäßige Notunterkünfte auf. In Ravensburg gibt es jetzt eine Leichtbauhalle auf der Burachhöhe mit Platz für 300 Menschen.
In anderen Kommunen wie Baindt, Baienfurth, Argenbühl und Kißlegg sollen bis Ende des Jahres Containerunterkünfte für jeweils rund 60 Menschen entstehen. Die Unterbringung von Flüchtlingen betrifft alle Landkreise in Baden-Württemberg. Anders als im Kreis Ravensburg bringen laut dem Landkreistag viele auch wieder Flüchtlinge in Sporthallen unter.
Kommunen wollen Geflüchtete in Wohnungen einquartieren
Die Landkreise regeln die vorläufige Unterbringung von Geflüchteten. Die sogenannte Anschlussunterbringung übernehmen nach einem bestimmten Verteilungsschlüssel Städte und Gemeinden. Dafür würden höhere Standards gelten, sagt eine Sprecherin der Stadt Weingarten gegenüber dem SWR. Das Ziel sei, dass sie in richtige Wohnungen einziehen könnten.