Beim kriselnden Elektro-Zulieferer Diehl Controls in Wangen im Allgäu (Kreis Ravensburg) haben sich Betriebsrat und Geschäftsleitungen auf einen Sozialplan geeinigt. Ende vergangenen Jahres hatte das Unternehmen angekündigt, 320 Stellen abzubauen. Nun werden es etwas weniger. Der Betriebsrat spricht gegenüber dem SWR von einem guten Verhandlungsergebnis.
Entscheidung: Abfindung, Altersteilzeit oder Wechsel
Statt wie ursprünglich geplant 320 Stellen sollen nun nur noch 235 bis Ende 2026 wegfallen. Für die betroffenen Beschäftigten wird laut Sozialplan eine Transfergesellschaft gegründet. Das bedeutet: Sie können sich ab Mitte Juli zwischen Abfindung, Altersteilzeit oder einem Wechsel innerhalb der Diehl-Gruppe entscheiden. Wer ein Jobangebot beispielsweise bei der boomenden Konzerntochter Diehl Defence oder der Luftfahrtsparte Diehl Aviation annimmt, bekommt laut Betriebsrat sogar eine Prämie von 12.000 Euro.
Kriselnde Sparte Diehl Controls
Diehl Controls produziert Steuerungen für Waschmaschinen und für Wärmepumpen. Der Wärmepumpen-Markt habe in Mitteleuropa eine überraschende Vollbremsung erfahren, hieß es am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz des Diehl-Mutterkonzerns in Nürnberg.
Unternehmen will 60 Prozent der Stellen abbauen IG Metall prüft geplanten Stellenabbau bei Diehl Controls
Der Elektro-Zulieferer will in Wangen im Allgäu mehr als die Hälfte der rund 540 Arbeitsplätze streichen. Das hat die IG Metall mitgeteilt. Sie kritisiert die Pläne des Unternehmens.
Rüstungs- und Luftfahrtsparten von Diehl wachsen
Im Gegensatz zu Diehl Controls wachsen andere Sparten der Unternehmensgruppe. Die Rüstungssparte Diehl Defence mit Sitz in Überlingen (Bodenseekreis) wuchs im vergangenen Jahr um 43 Prozent. Die Produktion der IRIS-T-Flugkörper sei 2023 verdreifacht worden, in diesem Jahr soll sie noch einmal verdoppelt werden. Die Luftfahrt-Sparte Diehl Aviation mit Standorten in Laupheim (Kreis Biberach) und Überlingen (Bodenseekreis) wuchs laut Diehl um 18 Prozent.