Die Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart hat in Isny im Allgäu (Kreis Ravensburg) ein mutmaßliches Mitglied der terroristischen Vereinigung "Islamischer Staat" (IS) festnehmen lassen.
Mann soll für Terrororganisation in Syrien aktiv gewesen sein
Der 35-jährige Syrer sei dringend verdächtig, von Mitte 2012 bis Mitte 2015 in seinem Heimatland für den IS tätig gewesen zu sein und eng mit den örtlichen IS-Führern zusammengearbeitet zu haben. Auch für eine weitere, ebenfalls radikal-islamistisch ausgerichtete Terrororganisation namens "Katibat Abu Bakr al-Siddik" sei er aktiv gewesen, so der Oberstaatsanwalt auf SWR-Anfrage. Der Mann sitzt in Untersuchungshaft.
Laut Generalstaatsanwaltschaft hat der Syrer an mindestens vier Gefechten während der dreijährigen Belagerung des Militärflughafens der Stadt Dair as-Saur teilgenommen. Außerdem soll er die "rechte Hand" des Anführers der "Katibat Abu Bakr al-Siddik" gewesen sein. Die deutsche Justiz wirft ihm zudem vor, für die Freilassung eines IS-Gefangenen ein Lösegeld gefordert und Brennstoff an die Menschen in der Region verkauft zu haben, um die Terrormiliz zu finanzieren. Von Mitte 2015 an habe der Syrer schließlich in der Gegend von Aleppo gekämpft und Kriegsbeute verteilt.
In Deutschland wohl keine Straftaten begangen
Den bisherigen Ermittlungen zufolge soll der Mann Ende 2016 über die Türkei und Griechenland nach Deutschland geflohen sein, wo er sich seit 2022 aufhielt. Zuletzt lebte und arbeitete er in Isny. Es gebe aber keine Hinweise auf die Planung von Straftaten in Deutschland durch den Mann. Festgenommen worden sei er aufgrund von Hinweisen aus anderen Ermittlungsverfahren, so der Oberstaatsanwalt.