In einer Skischule in Lech in Vorarlberg könnten mehrere Kinder missbraucht worden sein. Nachdem vergangene Woche der mögliche Missbrauch eines Dreijährigen bekannt wurde, haben sich weitere betroffene Familien gemeldet. Das berichtet der ORF mit Verweis auf die österreichische Nachrichtenagentur APA.
Zwei weitere Jungen möglicherweise Missbrauchsopfer
Laut ORF haben sich zwei weitere Familien beim Bündnis Kinderschutz Österreich gemeldet. Sie berichteten, dass ihre Kinder, Jungen im Alter von drei und dreieinhalb Jahren, die Betreuungseinrichtung in Lech plötzlich nicht mehr hätten besuchen wollen. Die Kinder seien verängstigt gewesen. Die Vorfälle sollen sich ebenfalls in der zweiten Januarwoche ereignet haben.
Die Vorarlberger Polizei äußerte sich am Montag gegenüber dem SWR nicht, verwies auf laufende Ermittlungen. Dem ORF zufolge arbeitet der Tatverdächtige nicht mehr in der Kinderbetreuungsstätte. Wann er zu den Vorfällen befragt wird, ist unklar.
Vergangene Woche hatten der Vater eines Dreijährigen und der Anwalt der Familie gegenüber der österreichischen Nachrichtenagentur APA erklärt, dass das Kind während eines Skiurlaubs von einem Mitarbeiter der Skischule sexuell missbraucht worden sein könnte. Erst nach der Rückkehr nach Wien habe der Junge den Eltern von einem Übergriff berichtet. Der Fall wurde Anfang vergangener Woche bei der Polizei in Wien angezeigt.
Einrichtung in Lech weist Vorwürfe zurück
Die Betreuungseinrichtung wies die Missbrauchsvorwürfe zurück. "Das stimmt nicht, das kann nicht sein", hieß es gegenüber der APA. Die Betreuung der Kinder erfolge in einem Raum, nie werde ein Kind mit nur einer Person alleine gelassen - in der Regel sei man zu fünft. Man könne sich die Vorwürfe gegen den Skilehrer nicht erklären.
Der Junge hatte im Skiurlaub über Bauchschmerzen geklagt und wollte den Angaben des Vaters zufolge den Skikindergarten nicht mehr besuchen. Dafür habe er sich auffallend lange geduscht. Als sich sein Verhalten nach Rückkehr aus dem Urlaub weiter veränderte, ging der Vater mit ihm schließlich zu einer Psychotherapeutin. Nach deren Gutachten, das der APA vorliegt, ist davon auszugehen, dass der Dreijährige "im Rahmen seiner Betreuung in Lech einem ihn verstörenden und als Übergriff erlebten Erlebnis ausgesetzt gewesen ist". Das Kind hatte auf einem Foto einen Betreuer als "bösen Mann" bezeichnet.