60 Haushalte sind derzeit in den Ostracher Ortschaften Burgweiler und Waldbeuren (Kreis Sigmaringen) an das lokale Nahwärmenetz der Genossenschaft "Bürgerprojekt BWO Energie" angeschlossen. Sie werden mit Abwärme einer Biogasanlage im Nachbarort Hahnennest versorgt. Während die Kosten für Strom und Gas weltweit steigen, konnte die lokale Genossenschaft die Energiekosten für ihre Mitglieder zuletzt sogar senken.
Damit die Abwärme der Biogasanlage in die Häuser kommt, wird sie in Form von 80 Grad heißem Wasser in Stahlrohre eingespeist, erklärt einer der beiden Vorstände der Genossenschaft, Erwin Rock. Das Wasser kommt dann in eine Übergangsstation in den Häusern und versorgt diese mit Wärme. Die Motivation sei von Anfang an gewesen, die zuvor ungenutzte Abwärme der Biogasanlage zu nutzen und eine ökologische und günstige Wärmequelle zu schaffen, sagt Rock.
Das Konzept des "Bürgerprojekts BWO Energie"
Zwei Millionen Euro hat die Genossenschaft zu Beginn in das Projekt gesteckt. Nach fünf Jahren ist sie voraussichtlich Ende des Jahres schuldenfrei. Dies habe nur durch die tatkräftige und ehrenamtliche Hilfe der Genossenschaftsmitglieder funktioniert, sagt Matthias Seitz, Ortsvorsteher von Burgweiler. Darauf sei er besonders stolz.
Auch öffentliche Gebäude werden so beheizt
13.000 Euro kostet der Anschluss an das Netz. Rund fünf Cent kostet momentan eine Kilowattstunde Heizenergie. Mit etwa acht Cent war man gestartet. Damit konnte die Genossenschaft die Kosten für ihre Mitglieder zuletzt senken. "Das ist sagenhaft und konkurrenzlos", sagt Seitz. Die Genossenschaft bietet Mitgliedern zehn Jahre lang eine Preisgarantie fürs Heizen. Beheizt werden unter anderem auch Gebäude der Gemeinde Ostrach wie die Schule, der Kindergarten und das Feuerwehrhaus.