Japankäfer (Popillia japonica)

Erstes Exemplar des Schädlings in Bayern

Gefürchteter Japankäfer bei Lindau entdeckt

Stand
Autor/in
Tina Löschner
SWR-Redakteurin Tina Löschner Autorin Bild
Onlinefassung
Karin Wehrheim
SWR-Redakteurin Karin Wehrheim Autorin Bild

In einer Insektenfalle an der Autobahn 96 bei Lindau ist ein erster Japankäfer in Bayern entdeckt worden. Der Schädling ist meldepflichtig. Weitere Käfer gab es bereits in Baden-Württemberg.

Er ist ein Schädling und meldepflichtig: Bei Lindau ist ein Japankäfer in einer mit Lockstoffen versehenen Tierfalle an der Autobahn 96 nahe Lindau entdeckt worden. Es ist das erste Exemplar, das in Bayern nachgewiesen wurde, teilte die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft mit.

Die Insektenfalle war an der A96 aufgestellt worden, damit Käfer, die unbemerkt aus befallenen Gebieten in der Schweiz oder Italien mitgereist sind, möglichst kurz hinter der Grenze abgefangen werden. Der Fund wurde inzwischen amtlich bestätigt. Rund um den Fundort sind den Behörden zufolge weitere Fallen aufgestellt worden. Kontrollen hätten aber keine weiteren Hinweise, wie beispielsweise Fraßschäden, auf ein Vorkommen des Schädlings ergeben.

Japankäfer richtet große Schäden an

Der Japankäfer (Popillia japonica) ist gefürchtet, weil er sich überall, wo er hinkommt, durchfrisst. Weinreben schmecken ihm genauso wie Beeren, Mais, Soja und Zierpflanzen. Der Käfer könne sich von mehr als 400 verschiedenen Pflanzen ernähren, so die Landesanstalt für Landwirtschaft.

Bereits Ende Juli waren auch in Baden-Württemberg vereinzelt Japankäfer gefunden worden, in Freiburg und im Kreis Ludwigsburg. Auch in Zürich, rund 100 Kilometer Luftlinie von Lindau entfernt, gibt es einen kleinen Befallsherd.

Eine Grafik mit den Merkmalen des Japankäfers: Er ist 8 bis 11 Millimeter lang, grün-braun und hat charakteristische weiße Haarbüschel am Hinterleib.
Der Japankäfer wird nur etwa 8 bis 11 Millimeter groß, kann jedoch verheerende Schäden anrichten.

Bürgerinnen und Bürger, die Japankäfer sehen, sind gebeten, dies der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft zu melden. Auf ihrer Homepage hat die Behörde Informationen und Fotos, woran der Käfer zu erkennen ist.

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