Seit Montag wird der erste Hopfen in Tettnang geerntet. Anders als in den vergangenen drei Jahren seien die Ertragsaussichten in diesem Jahr eher verhalten, so der Geschäftsführer des Hopfenpflanzerverbands, Jürgen Weishaupt. Er macht dafür die trockene Witterung der vergangenen Wochen verantwortlich.
Bis Donnerstag sollen alle 125 Tettnanger Hopfenpflanzer mit der Ernte begonnen haben, heißt es vom Hopfenpflanzerverband. Die Hopfenpflanzen verfügten über eine Art innere Uhr, sagt Geschäftsführer Weishaupt, sie erreichten jedes Jahr etwa um den 25. August die notwendige Reife. Mit einer Anbaufläche von rund 1.480 Hektar gilt Tettnang, nach der bayerischen Hallertau, als zweitgrößtes Hopfen-Anbaugebiet in Deutschland, etwa zweieinhalb Prozent des weltweiten Hopfenbedarfs werden rings um Tettnang angebaut.
SWR-Reporterin Anne-Katrin Kienzle berichtet über den Beginn der Hopfenernte im Hopfengut Nr. 20 in Tettnang:
Hopfenschätzung: Deutlich geringere Ernte als im Vorjahr
Bei der offiziellen Hopfenschätzung im Vorfeld erwartete Geschäftsführer Weishaupt vom Hopfenpflanzerverband Tettnang für dieses Jahr einen Ertrag von 48.000 Zentnern, rund 10.000 Zentner weniger als im Vorjahr. Auch die Qualität der Inhaltsstoffe des Hopfens werde unterdurchschnittlich sein. Neben Trockenheit setzten Schädlinge den Pflanzen zu: Die Hopfenblattlaus machte sich früh breit, die schädliche "rote Spinne" konnte sich bei der Hitze gut verbreiten. Die Schätzkommission hat 25 Hopfengärten und die Folgen der Trockenheit begutachtet.