Für viele ist es die schönste Zeit im Jahr, wenn die Weihnachtsmarktsaison beginnt. Vielen Veranstalterinnen und Veranstaltern in der Region Bodensee-Oberschwaben bereiten die Lizenzgebühren für weihnachtliche Musik allerdings Sorgen. Die GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) verwaltet diese Lizenzen und hat die Gebühren dafür seit dem vergangenen Jahr erhöht. Während viele trotzdem nicht auf Musik verzichten wollen, müssen manche Wege finden, mit den Kosten umzugehen. Einige Betreiber wollen sich für eine Senkung der Gebühren einsetzen.
Veranstalter sprechen von mehr als doppelt so hohen Gebühren
Die GEMA-Gebühren hätten sich im Vergleich zu den Vorjahren mehr als verdoppelt, heißt es vom Stadtmarketing Friedrichshafen. Das Team engagiert sich bei einer Initiative des Deutschen Städtetags, die sich für eine Senkung der Kosten einsetzt. Auch in Lindau sind die Gebühren auf einen fünfstelligen Betrag angestiegen, das sei ein "riesiger Batzen", sagte ein Sprecher dem SWR. Trotzdem wolle man dieses Jahr nicht an weihnachtlicher Musik sparen.
Gleiches gilt auch in Ravensburg. Beim Weihnachtsmarkt am See in Konstanz ist das noch ungewiss: Irgendwie müsse man mit den höheren Ausgaben umgehen und Geld anderweitig eintreiben, das sei aber schwierig, sagte der Veranstalter dem SWR.
Auch die Veranstalter des Weihnachtsmarktes in Ulm, der weit über die Region hinaus bekannt ist, klagen über die hohen Gebühren. Dort könnten sich die GEMA-Gebühren um das Zehnfache erhöhen.
Veranstalter in Ulm und Gmünd sind verärgert Wegen hoher GEMA-Gebühren: Weihnachtsmärkte ohne Musikprogramm?
Chöre und Vereine singen traditionell während des Weihnachtsmarktes vor dem Ulmer Münsterportal. Die GEMA verlangte dafür bisher schon Gebühren. Künftig steigen die Kosten wohl drastisch.
Auch Aufführungen von Schulklassen kosten Geld
Lizenzgebühren muss man nicht nur für weihnachtliche Musik aus den Lautsprechern, sondern auch für Live-Auftritte zahlen. Das betrifft zum einen professionelle Bands, die zum Beispiel für den Lindauer Weihnachtsmarkt gebucht werden, aber auch einfache Aufführungen von Schulklassen. Das habe man im vergangenen Jahr nicht gewusst, so das Radolfzeller Stadtmarketing. Es musste daraufhin GEMA-Gebühren nachzahlen. Dieses Jahr habe man aber alles korrekt angemeldet, so eine Sprecherin.