Vor dem Landgericht Konstanz hat am Freitag ein Prozess gegen sechs mutmaßliche Gewalttäter im Alter zwischen 17 und 22 Jahren begonnen. Ihnen wird unter anderem erpresserischer Menschenraub in Konstanz vorgeworfen. Die vier Männer und zwei Frauen sollen im April dieses Jahres in Konstanz einen 19-Jährigen in eine Wohnung verschleppt haben, um dort mit brutaler Gewalt 1.000 Euro von ihm zu erpressen. Hintergrund waren Drogengeschäfte.
Hand mit kochendem Wasser übergossen
Der 19-Jährige hatte laut Anklage zuvor mindestens vier Mal Kokain bei den Angeklagten im Wert von insgesamt 300 Euro gekauft. Da er die volle Summe nicht bezahlte, verlangten die mutmaßlichen Täter mehr Geld. Sie fesselten und schlugen den 19-Jährigen, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Außerdem sollen die Täter die Hand des Opfers mit kochendem Wasser übergossen, ihm ein Messer an den Hals und eine Waffe vor das Gesicht gehalten haben. Zudem sollen sie gedroht haben, seinen kleinen Finger abzuschneiden. Der junge Mann konnte aber fliehen.
Hauptangeklagte haben kriminelle Vergangenheit
Am ersten Prozesstag haben die Angeklagten Angaben zu ihrer Person gemacht. Die vier angeklagten Männer saßen alle bereits im Gefängnis oder waren auf Bewährung verurteilt. Dazu kommen massive Drogen- oder Alkoholprobleme. Die zwei jungen Frauen, die nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben sollen, gaben vor Gericht an, keine Drogen zu nehmen und derzeit eine Ausbildung zu machen. Für den Prozess sind drei Verhandlungstage angesetzt.