Vor mehr als einer Woche haben schwere Erdbeben in der Türkei und Syrien große Zerstörungen angerichtet. Viele Menschen sind seitdem in Not und brauchen Hilfe. Mehmet Oyman, der Inhaber des "Kapadokya"-Imbisses in der Ravensburger Altstadt, hat Familie im Erdbebengebiet. Er will ihnen mit den Tageseinnahmen von Dienstag und Mittwoch helfen. SWR Reporter Moritz Kluthe war am Mittwoch vor Ort.
Gute Freunde und Familienmitglieder starben bei Erdbeben
Oyman steht seit den schweren Erdbeben vom sechsten Februar noch immer unter Schock. Er stammt aus einem Dorf bei Pazarcık im Süden der Türkei, rund 100 Kilometer von der syrischen Grenze entfernt. Freunde und Familienmitglieder sind bei den Erdbeben ums Leben gekommen. Unter anderem eine Cousine, deren Ehemann und ihre beiden kleinen Töchter. Andere haben überlebt, aber ihr Hab und Gut verloren. Ihnen will Oyman helfen.
Ursprünglich wollte er gleich nach den Erdbeben zu seiner Familie reisen, doch er hätte nicht viel helfen können. Die Regierung und Rettungsorganisationen hätten die Menschen im Erdbebengebiet mit Essen und Kleidung unterstützt. Oyman sagt, die Menschen bräuchten keine Sachspenden, sondern Geld für den Wiederaufbau.
Oyman will Geld persönlich in der Türkei übergeben
Damit die Hilfe auch bei denen ankommt, die sie am meisten benötigen, will er persönlich in die Türkei reisen. Bisher wüsste seine Familie in der Türkei, darunter sein 90-jähriger Großvater, noch nichts von der Spendenaktion. Am ersten Tag der Aktion hätte er 1.500 Euro eingenommen, etwa 300 Euro mehr als an einem Tag üblich sei. Oyman hofft, dass am Mittwoch noch einmal so viel zusammen kommt. Dann wären es 3.000 Euro.
Zusätzlich zu den Tageseinnahmen können Kundinnen und Kunden auch Geld in eine Spendenbox neben der Kasse werfen. Das würden viele machen. Beispielsweise würden sie zehn Euro für einen Döner geben und spendeten dann die Differenz zum Verkaufspreis. 90 Prozent seiner Gäste hätten bei der Spendenaktion bisher mitgemacht.