Intensivpflegerinnen in einem Krankenhaus. (Symbol)

Personalmangel und Umstrukturierung

Zwei Schließungen beim Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz

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Im Gesundheitsverbund Landkreis Konstanz (GLKN) sind seit Montag die Chirurgische Ambulanz in Radolfzell (Kreis Konstanz) und die stationäre Krankenhausversorgung in Stühlingen (Kreis Waldshut) geschlossen.

Seit Montag werden keine Patienten mehr in der Chirurgische Ambulanz in Radolfzell und in der stationäre Krankenhausversorgung in Stühlingen versorgt. Das bestätigte eine Sprecherin des GLKN. Hintergrund seien Personalmangel und notwendige Umstrukturierungen.

Ambulantes Operationszentrum bleibt bestehen

Die chirurgische Ambulanz in Radolfzell könne wegen fehlender Fachärzte eine 24-Stunden-Versorgung sieben Tage die Woche nicht mehr aufrechterhalten, so die Sprecherin. Patienten könnten sich stattdessen etwa an die 24-Stunden-Chirurgische-Notfallversorgung in Singen und Konstanz mit moderner Diagnostik wenden. Die stationäre Versorgung in den Bereichen Innere Medizin mit der Diabetologie und Altersmedizin bleibe bestehen, heißt es in einer Mitteilung des GLKN. Das ambulante Operationszentrum für planbare Eingriffe in Radolfzell soll sogar ausgebaut werden.

Ende für stationäre Krankenhausversorgung in Stühlingen

Bereits vor einigen Wochen hat die Gesellschafterversammlung des Verbunds mit dem Aufsichtsrat das Ende der stationären Krankenhausversorgung in Stühlingen, die auch zum Gesundheitsverbund gehört, beschlossen. Auch dort fehle Personal bei Ärzten und in der Pflege, so das Konstanzer Landratsamt. Den verbliebenen Mitarbeitern seien Arbeitsangebote in Singen und Konstanz gemacht worden, die zum Teil auch angenommen wurden, heißt es vom GLKN.

"Wir erleben im Fall der Einstellung des stationären Krankenhausbetriebs in Stühlingen, dass Mitarbeitende gerne beim GLKN bleiben, sofern sie die Standorte erreichen können."

Die Praxen des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) in Stühlingen will der Gesundheitsverbund laut einer Mitteilung bis Ende September weiter betreiben. Ab Oktober soll das MVZ dann vom Klinikum Hochrhein betrieben werden.

Kreistag entscheidet sich für "Zwei-Klinik-Variante"

Mitte Juli hatte der Kreistag beschlossen, dass es im Kreis Konstanz künftig nur noch zwei Kliniken geben soll. Das Klinikum Konstanz bleibt erhalten, das Krankenhaus Radolfzell wird langfristig geschlossen und ein zweites Klinikum entsteht an noch nicht bekannter Stelle im Kreis. Ein Gutachten hatte die Umstrukturierung des Gesundheitsverbundes wegen hoher jährlicher Verluste empfohlen. Die Umstrukturierung soll bis 2031 abgeschlossen sein. Wann das Krankenhaus in Radolfzell schließt, steht bisher noch nicht fest.

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