Kundgebungen in Wangen, Friedrichshafen, Konstanz und Singen

Region Bodensee-Oberschwaben zeigt Solidarität mit der Ukraine

Stand

Seit genau einem Jahr greift Russland sein Nachbarland Ukraine an. In der Region Bodensee-Oberschwaben haben sich deswegen viele Menschen zu Kundgebungen und Mahnwachen getroffen.

Frauenbündnisse, Gewerkschaften, Parteien und Geflüchtete aus der Ukraine haben anlässlich des Jahrestages des russischen Angriffskieges dazu aufgerufen, an die Toten, die Verletzten und das Leid zu erinnern, das russische Raketen und Bomben seit dem 24. Februar 2022 verursachen. Solidaritätskundgebungen gab es am Freitag und Samstag unter anderem in Wangen im Allgäu, Friedrichshafen, Konstanz und Singen.

Grablichter für die Toten entzündet


In Wangen im Allgäu kamen mehrere hundert Menschen auf den Marktplatz. Viele hatten blau-gelbe Fähnchen mitgebracht, andere hatten die blau-gelbe Nationalflagge der Ukraine umgehängt. Auf einer Bilderwand waren Fotos aus den Kriegsgebieten zu sehen. Auf den Pflastersteinen vor dieser sogenannten "Trauerwand“ waren Grablichter entzündet worden, die nach Angaben der Organisatoren an die vielen Toten erinnern sollten.

Auf Pflastersteinen stehen entzündete Grablichter.
Grablichter an der Trauerwand erinnen an die Kriegstoten.

Dank an Wangener Bürgerinnen und Bürger

Wangens Oberbürgermeister Michael Lang bedankte sich in seiner Ansprache bei den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt, die ukrainische Geflüchtete bei sich aufgenommen haben oder sich in anderer Weise darum kümmerten, dass sich die Ukrainerinnen und Ukrainer in Wangen wohl fühlten. Seine Rede schloss er mit dem Appell an die Menschen in Russland, sie sollten nicht der russischen Propaganda glauben, sondern ihrem Herzen.

"Jeden Tag sterben in der Ukraine unsere Soldaten. Und nicht nur Soldaten, sondern auch die zivile Bevölkerung. Und diese Aktion zeigt uns, dass wir hier einfach Unterstützung haben und dass alle mit uns solidarisch sind."

Die Grünen-Landtagsabgeordnete Petra Krebs aus Wangen verurteilte den Angriffskrieg. Dieser sei völkerrechtswidrig. Sie sprach das Leid an, dass der Krieg über die Ukraine gebracht habe mit vielen Toten und Verletzten, Kriegsverbrechen und Vergewaltigungen. Die Ukraine müsse in ihrem Kampf gegen den Aggressor weiter unterstützt werden, sagte Krebs. Sie erinnerte darüber hinaus daran, dass es auch in anderen Teilen der Welt Kriege gebe wie etwa in Syrien und Afghanistan.

Schweigen für die Toten

Die offiziellen Reden wurden von musikalischen Beiträgen eines ukrainischen Chors umrahmt, Kinder und Jugendliche aus der Ukraine trugen Gedichte vor. Ein Vertreter des Wangener Schweigekreises rief zu einer Schweigeminute auf, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verharrten daraufhin in Stille.

Der Schweigekreis trifft sich seit fast einem Jahr immer mittwochs um 18 Uhr auf dem Wangener Marktplatz, um mit Schweigen an den Krieg Russlands gegen die Ukraine zu erinnern.

"Alle haben mit sehr viel Engagement mitgearbeitet, insofern sind wir überwältigt nicht nur von den Besucher:innen , sondern auch von den Organisator:innen."

Am Ende der Kundgebung in Wangen sang der Chor die ukrainische Nationalhymne. Organisiert wurde das Zusammenkommen vom internationalen Frauenbündnis Wangen, Mitgliedern des Schweigekreises und ukrainischen Geflüchteten.

Frauen und Mädchen stehen vor dem Rathaus und singen.
Der urkainische Chor singt vor dem Rathaus.

Weitere Kundgebungen und Mahnwachen gab es am Freitag in Friedrichshafen und Konstanz sowie am Samstag in Singen.

Mehr zum Ukraine-Krieg

Baden-Württemberg

Demonstrationen, Mahnwachen, Gebete Ein Jahr Krieg gegen die Ukraine: BW gedenkt der Opfer

Am Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine riefen Organisationen zu Demonstrationen und Mahnwachen in Baden-Württemberg auf. Mehrere tausend Menschen wurden erwartet.

SWR4 BW am Vormittag SWR4 Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Russischer Angriff jährt sich Krieg gegen die Ukraine: Das sind die Auswirkungen in BW

Vor einem Jahr begann der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Auch die Menschen in Baden-Württemberg spüren die Folgen. Wie sich das Land verändert hat.

Friedrichhafen / Ukraine

Drei Schicksale: In Friedrichshafen Schutz gefunden Drei Ukrainerinnen erinnern sich an Kriegsbeginn

Vor einem Jahr hat sich in der Ukraine das Leben grundlegend verändert. Die Nachricht, dass ein Krieg begonnen hat, konnten viele zunächst kaum glauben. Drei Ukrainerinnen erzählen vom Kriegsbeginn und ihrer Flucht.

Stand
Autor/in
SWR

Mehr von SWR Aktuell Baden-Württemberg

Baden-Württemberg

Die wichtigsten News direkt aufs Handy SWR Aktuell Baden-Württemberg ist jetzt auch auf WhatsApp

Der WhatsApp-Kanal von SWR Aktuell bietet die wichtigsten Nachrichten aus Baden-Württemberg, kompakt und abwechslungsreich. So funktioniert er - und so können Sie ihn abonnieren.

Baden-Württemberg

SWR Aktuell - der Morgen in Baden-Württemberg Jetzt abonnieren: Newsletter mit BW-Nachrichten am Morgen!

Sie wollen morgens auf dem neuesten Stand sein? Dann abonnieren Sie "SWR Aktuell - der Morgen in BW". Die News aus Ihrem Bundesland ganz bequem in Ihrem Mailpostfach.

Reportagen, Shorts und Erklärvideos SWR Aktuell nun mit eigenem YouTube-Kanal am Start

Ab sofort ist SWR Aktuell auch bei YouTube mit einem eigenen Kanal zu finden. Damit ist die Nachrichtenmarke des SWR künftig neben Instagram und Facebook auch auf der wichtigsten Nachrichtenplattform präsent.