Klinikverbund stellt Zahlen vor

Oberschwabenklinik kämpft mit Millionendefizit

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Autor/in
Wolfgang Wanner
SWR-Redakteur und Redaktionsleiter Wolfgang Wanner Autorin Bild
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Corinna Scheller
SWR-Redakteurin Corinna Scheller Autorin Bild

Die Oberschwabenklinik hat im vergangenen Jahr rund 13,7 Millionen Euro Verlust gemacht. Für dieses Jahr rechnen die Verantwortlichen mit einem fast doppelt so hohen Defizit.

Der Klinikverbund Oberschwabenklinik (OSK) mit seinen Krankenhäusern in Ravensburg, Wangen im Allgäu und Bad Waldsee im Kreis Ravensburg durchlebt schwierige Zeiten. Im vergangenen Jahr machte der Verbund ein Minus von rund 13,7 Millionen Euro. Das geht aus der Bilanz hervor, die am Dienstag vorgestellt wurde.

Die OSK kämpfe weiter mit den Nachwirkungen der Corona-Pandemie, hieß es am Dienstag. Die Krankenhäuser hätten zu wenig Pflegekräfte. Deswegen könnten nicht alle Betten belegt werden. Als Folge könne der Klinikverbund nicht alle Leistungen und Operationen anbieten, die eigentlich möglich wären und die Geld einbringen würden. Ein Dilemma, mit dem gerade viele Krankenhäuser in Deutschland zu kämpfen haben.

Aktuell fehlen an der OSK etwa 70 Pflegekräfte, zwei Stationen mit 60 Betten sind deswegen geschlossen. Dazu kommen Kosten- und Preissteigerungen, auf denen die Klinik sitzen bleibe, erklärt Geschäftsführer Franz Huber. Das Defizit der OSK muss der Träger der Klinik, der Landkreis Ravensburg, übernehmen.

2021: Schlechtestes Bilanzergebnis seit Bestehen der OSK

Im Jahr 2021 hatte der Klinikverbund mit einem Minus von knapp 15 Millionen Euro sein bis dahin schlechtestes Ergebnis erwirtschaftet. Ein Verlustausgleich aus dem Jahr 2019 reduzierte das Minus auf gut zehn Millionen Euro.

Klinik Bad Waldsee: Kreistag entscheidet über vorzeitige Schließung

Der Ravensburger Kreistag entscheidet am Dienstag zudem, ob das Krankenhaus in Bad Waldsee früher geschlossen wird als zunächst geplant. Im vergangenen Jahr hatte der Kreistag das Aus für das Krankenhaus beschlossen. Ursprünglich sollte das Haus Ende September 2023 schließen. Doch die Versorgungssituation gestalte sich zunehmend schwieriger, heißt es in der Sitzungsvorlage zur Kreistagssitzung. Nur noch zwei Betten werden betreut und es sei kaum noch Personal im Haus.

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