Jeffrey van Davis lebt in Hödingen, einem Stadtteil von Überlingen am Bodensee, und er fühlt sich gesundheitlich eigentlich gut. Doch von Amtswegen her ist er offiziell tot - wohl aufgrund eines Irrtums. Van Davis lebt als US-Bürger in Deutschland. Anfang August verstarb seine deutsche Frau. Doch die deutschen Behörden erklärten irrtümlicherweise Jeffrey van Davis für tot und benachrichtigten das US-Generalkonsulat in Frankfurt. Für ihn begann damit eine Odyssee.
US-Behörde spricht ihr Beileid zum Tod von Jeffrey van Davis aus
Vor ein paar Monaten schickte das US-Generalkonsulat in Frankfurt einen Brief an Christine Eva van Davis, in dem sie ihr das Beileid zum Tode ihres Mannes aussprach. Offenbar hatte das Friedrichshafener Standesamt anstelle seiner Frau Jeffrey van Davis für tot erklärt.
Standesamt Friedrichshafen kann Irrtum nicht erklären
Wie es zu dieser Verwechslung kommen konnte, habe man ihm nicht schlüssig beantworten können, so van Davis. Auf SWR-Anfrage äußerte sich die Stadt allgemein in schriftlicher Form. Das Standesamt habe nach dem vermeintlichen Tod von Jeffrey van Davis sofort das zuständige US-Generalkonsulat informiert. So sei es üblich, wenn US-Bürger in Deutschland sterben.
Sein Konto bei der Sparkasse wird zunächst gesperrt
Sein US-Pass wurde in der Folge für ungültig erklärt, die Zahlung seiner US-Rente gestoppt, sein Konto in Deutschland gesperrt. Dabei liefen seine Ausgaben wie Miete und Versicherung weiter. Seine Rente aus den USA fehlt seit Monaten, erzählt van Davis.
Van Davis' Bruder in den Vereinigten Staaten überweise ihm manchmal Geld, sonst wäre er völlig mittellos, so van Davis. Denn auf Veranlassung des US-Generalkonsulats war sein deutsches Konto zunächst gesperrt worden. Doch als van Davis persönlich vor dem Schalter stand, war klar, dass er lebt, erzählt Franziska Grundler von der Sparkasse Salem-Heiligenberg. Mittlerweile hat er wieder Zugriff auf sein Konto.
Jeffrey van Davis hat inzwischen einen neuen Pass beantragt. Auch die US-Rentenkasse hat er kontaktiert. Bis der Irrtum an allen Stellen ausgeräumt ist, kann es noch Monate dauern, fürchtet der Rentner. Trotzdem habe er mittlerweile seinen Frieden mit der Situation gemacht.