Neue EU-Richtlinie seit 1.1.2025

Altkleider sollen besser recycelt werden - was ist zu beachten?

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Janey Schumacher

Seit diesem Jahr gilt eine neue EU-Richtlinie für das Entsorgen von Textilien - und wirft Fragen auf. Kommunen in BW nehmen die Neuerung gelassen auf.

Textilien sollen künftig weniger oft im Restmüll landen. Seit Jahresbeginn gilt deshalb EU-weit eine neue Richtlinie für Altkleider. Demnach müssen Textilien aller Art, auch Bettwäsche, Gardinen, Decken oder Handtücher, recycelt werden. Andernfalls könnten theoretisch Bußgelder verhängt werden.

Die neue EU-Richtlinie unterscheidet allerdings nicht zwischen noch tragbarer, kaputter oder verschmutzter Kleidung. Nach Angaben der Entsorger darf Textilmüll, wie etwa stark verschmutzte Kleidung, nach wie vor in die Restmülltonne.

EU-Richtlinie soll zu mehr Nachhaltigkeit führen

Durch die neue Regelung soll die Textilindustrie nachhaltiger gestaltet werden. Für die Umsetzung sind die Kommunen und die öffentlich-rechtlichen Entsorger zuständig. Sie müssen Angebote machen, wie Alttextilien getrennt entsorgt und recycelt werden können.

Die Stadt Stuttgart sieht sich gut vorbereitet: Ein bestehendes Konzept für die Wiederverwertung von Altkleidern gibt es seit mehreren Jahren: An etwa 100 Standorten stehen Altkleidercontainer. Die abgegebenen Wertstoffe würden über private Firmen einer Weiterverwertung zugeführt, teilt der städtische Eigenbetrieb Abfallwirtschaft (AWS) mit.

Fast-Fashion ist wachsendes Problem beim Recycling von Altkleidern

Grundsätzlich befindet sich der Markt für Altkleider laut AWS in einer schwierigen Phase. Der vermehrt aufkommende Trend zur "Ultra-Fast-Fashion" führe bei steigender Menge zu sinkender Qualität und setze die Absatzmärkte unter Druck. Bei entsprechend schlechter Qualität kann Sammelgut dem AWS zufolge oftmals nur noch geschreddert und zu Dämmstoff oder Lappen verarbeitet werden.

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Auch in Mannheim würden bereits Alttextilien mit stadteigenen Containern erfasst, um sie anschließend dem Recycling zuzuführen, so die Verwaltung. Die gesetzlichen Anforderungen seien damit bereits erfüllt.

In Konstanz gibt es eine Neuerung: Seit diesem Jahr werden auch auf den Wertstoffhöfen Altkleider gesammelt, teilt die Stadt auf SWR-Anfrage mit. Generell gelte jedoch auch hier: Was die meisten Leute bisher durch Nutzung der Altkleidercontainer freiwillig gemacht haben, werde nun verpflichtend. Und dies nicht nur für "tragbare Altkleider", sondern generell für Alttextilien, sofern diese nicht stark verschmutzt seien, so die Verwaltung. Stark verschmutzte Textilien müssen demnach weiterhin als Restmüll entsorgt werden.

Recycling: Mehr Müll in Altkleidercontainern

Die neue Regelung führt unter den Verbraucherinnen und Verbrauchern offenbar zu Verunsicherung. Das berichten zum Beispiel die Mitarbeiterinnen in einem Altkleidersortierbetrieb in Langenenslingen (Kreis Biberach). Schon vor Weihnachten musste dort viel mehr Müll als bisher aus den Altkleidercontainern gefischt werden.

Anton Vaas, Vorsitzender des Bundesverbands "Fairwertung", befürchtet, dass der Müll-Anteil weiter steigen werde. Dadurch werde die Sammlung und die Sortierung auch nicht mehr rentabel zu betreiben sein, sagte Vaas dem SWR.

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